Re: Fertigstellung mit ein paar Problemen
Verfasst: 10. Aug 2013, 19:14
Moin zusammen,
erstmal sorry für die lange Abwesenheit wg. Urlaub und gleich zwei Trauerfällen in der Familie. Ich möchte gleich an erster Stelle alle Beteiligten zur Mäßigung aufrufen - Schuldzuweisungen lösen das Problem nicht, und wir wollen hier auch kein zweites Analogorgel-Forum ;-) ! Also, reißt euch ein bißchen am Riemen und zügelt die Zunge. (BTW: schöne Alliterationen r-R und z-Z.)
Zur Funktion der Opto-Scan-Routine, die ich für Gerrits Hardware entwickelt habe:
Die Reflex-Optokoppler haben von sich aus schon relativ große Exemplarstreuungen und ausgeprägte Temperaturabhängigkeiten, die beim Einschalten durch eine Kalibrier-Routine weitgehendst egalisiert werden. Nur so kann sichergestellt werden, dass alle Tasten ungefähr bei gleichem Hub mit dem Einschalten der Fußlagen beginnen. Das bedeutet z.B., dass während des Einschaltens zufällig gedrückte Tasten falsch kalibriert werden und dann gar nicht funktionieren: Die Kalibrierung verlangt, dass KEINE Taste gedrückt ist.
Eine Fremdlichteinstreuung ist bis zu einem gewissen Maße unerheblich. Bei direkter Sonneneinstrahlung ist es allerdings möglich, dass sich der Arbeitspunkt der Optokoppler derart verschiebt, dass sich einige Fußlagen unerwünscht einschalten. Wenn man dann die HX3 aus- und wiedereinschaltet, ist der Spuk erstmal vorbei; eine Lösung des Problems ist das natürlich nicht. Wir haben den Effekt nur zufällig entdeckt, als ich Simons Orgel bei schönstem Sonnenschein draußen ausprobiert habe. Mit einer starken, gebündelten Lichtquelle (Zahnarzt-OP-Lampe) ließ sich das seltsame Verhalten im Labor nicht reproduzieren, offenbar spielt der hohe IR-Anteil im Sonnenlicht eine große Rolle. Das IR dringt offenbar durch das Plastik der Tasten.
Aus o.a. Gründen kann eine Kalibrierung keine dynamischen Fremdlichtschwankungen, die etwa durch die Abschattung des Sonnenlichts durch den Spieler und seine Hände geschieht, ausgleichen. Zwar kann man den Effekt durch einen höheren Strom der Sendedioden etwas abmildern, eine Verschiebung der A/D-EIngangs-Offsetspannung mit den Potis bewirkt aber wenig bis gar nichts, weil die Kalibrierung diese stets auszugleichen versucht. Die einzig gangbare Lösung kann also nur in einer halbwegs IR-lichtdichten Abschirmung bestehen, idealerweise durch eine gelochte Filzmatte direkt unter den Tasten, durch die nur die Stößel mit den Reflektoren hinduchragen. Vielleicht reicht auch schon, die Tasten von unten zu schwärzen. Das wäre allerdings Gerrits Aufgabe.
Die Reihenfolge der Fußlagen-Einschaltung ist übrigens fest vorgegeben und orientiert sich an den (meisten) Tasten unserer Referenzorgel. Abhängig von mechanischen Toleranzen kann eine andere Orgel natürlich auch von unserem Vorbild abweichen. Eine mehr oder minder zufällige Reihenfolge wäre zwar machbar, m.E. aber etwas übertrieben.
erstmal sorry für die lange Abwesenheit wg. Urlaub und gleich zwei Trauerfällen in der Familie. Ich möchte gleich an erster Stelle alle Beteiligten zur Mäßigung aufrufen - Schuldzuweisungen lösen das Problem nicht, und wir wollen hier auch kein zweites Analogorgel-Forum ;-) ! Also, reißt euch ein bißchen am Riemen und zügelt die Zunge. (BTW: schöne Alliterationen r-R und z-Z.)
Zur Funktion der Opto-Scan-Routine, die ich für Gerrits Hardware entwickelt habe:
Die Reflex-Optokoppler haben von sich aus schon relativ große Exemplarstreuungen und ausgeprägte Temperaturabhängigkeiten, die beim Einschalten durch eine Kalibrier-Routine weitgehendst egalisiert werden. Nur so kann sichergestellt werden, dass alle Tasten ungefähr bei gleichem Hub mit dem Einschalten der Fußlagen beginnen. Das bedeutet z.B., dass während des Einschaltens zufällig gedrückte Tasten falsch kalibriert werden und dann gar nicht funktionieren: Die Kalibrierung verlangt, dass KEINE Taste gedrückt ist.
Eine Fremdlichteinstreuung ist bis zu einem gewissen Maße unerheblich. Bei direkter Sonneneinstrahlung ist es allerdings möglich, dass sich der Arbeitspunkt der Optokoppler derart verschiebt, dass sich einige Fußlagen unerwünscht einschalten. Wenn man dann die HX3 aus- und wiedereinschaltet, ist der Spuk erstmal vorbei; eine Lösung des Problems ist das natürlich nicht. Wir haben den Effekt nur zufällig entdeckt, als ich Simons Orgel bei schönstem Sonnenschein draußen ausprobiert habe. Mit einer starken, gebündelten Lichtquelle (Zahnarzt-OP-Lampe) ließ sich das seltsame Verhalten im Labor nicht reproduzieren, offenbar spielt der hohe IR-Anteil im Sonnenlicht eine große Rolle. Das IR dringt offenbar durch das Plastik der Tasten.
Aus o.a. Gründen kann eine Kalibrierung keine dynamischen Fremdlichtschwankungen, die etwa durch die Abschattung des Sonnenlichts durch den Spieler und seine Hände geschieht, ausgleichen. Zwar kann man den Effekt durch einen höheren Strom der Sendedioden etwas abmildern, eine Verschiebung der A/D-EIngangs-Offsetspannung mit den Potis bewirkt aber wenig bis gar nichts, weil die Kalibrierung diese stets auszugleichen versucht. Die einzig gangbare Lösung kann also nur in einer halbwegs IR-lichtdichten Abschirmung bestehen, idealerweise durch eine gelochte Filzmatte direkt unter den Tasten, durch die nur die Stößel mit den Reflektoren hinduchragen. Vielleicht reicht auch schon, die Tasten von unten zu schwärzen. Das wäre allerdings Gerrits Aufgabe.
Die Reihenfolge der Fußlagen-Einschaltung ist übrigens fest vorgegeben und orientiert sich an den (meisten) Tasten unserer Referenzorgel. Abhängig von mechanischen Toleranzen kann eine andere Orgel natürlich auch von unserem Vorbild abweichen. Eine mehr oder minder zufällige Reihenfolge wäre zwar machbar, m.E. aber etwas übertrieben.