Hallo zusammen,
ich schreibe hier wahrscheinlich jetzt nicht viel Neues, aber ich denke, der Klang an sich entsteht wahrscheinlich eher durch entsprechende Zugriegel-Einstellung und, wie "HappyFreddy" bereits geschrieben hat, mit Feeling, also mit Gespür zur Musik und mit dem entsprechenden Einsatz des Fußschwellers und über die "Mikrofonierung" eines Leslies.
Zudem werden einige Töne mit oktaviertem Grundton (Grundton mit Oktave und Tönen dazwischen) gespielt, welche einen schönen vollen Klang ausmachen. Das sind aber alles mehr oder weniger geheime Zutaten eines jeden Musikers auf seine Weise.
Jedenfalls habe ich ein neue Video von Lutz Krajenski gefunden, mit einem Vergleich einer Hammond A100 (prinzipiell technisch gleich mit einer B3) und der HX3, welches ich euch einfach mal zeigen möchte:
Hammond A 100 meets Keyboardpartner HX3Meiner Meinung nach ist HX3 die beste digitale Hammondorgel.
Vor allem verwendet diese keine Samples, was ich bei Hammond (Suzuki) nicht gut finde, egal wie es damit klingt.
Samples bieten grundsätzlich zwar recht gutes Material, keine Frage, welche man in Instrumenten gut verwenden kann, aber bei diesem Gerät geht es mir persönlich darum, dass etwas physikalisch korrekt auf digitaler Ebene simuliert wird, was die HX3 sehr gut macht.
Samples sind meiner Ansicht nach - sehr streng genommen - Übergangslösungen, wenn es um eine realistische Simulation geht.
"Ach, wie bekommen wir den KeyClick hin, das ist eine komplexe Sache." - "Och, das nehmen wir auf und mischen es dem Ton bei, das brauchen wir nicht zu simulieren" (dies ist nur ein Beispiel, ohne dass irgend ein Hersteller das wirklich machen muss oder tatsächlich macht, das weiß ich einfach nicht).
Jedenfalls habe ich bisher mit meiner Hammond XM-2 (das Expandermodul zur damaligen XK1) und der neueren Hammond Sk1 trotz Leslie 3300 und Neo Ventilator immer etwas vermisst. Ich hatte viel am Ton geschraubt, mit verschiedenen Zugriegeleinstellungen, KeyClick-Parametern etc. "experimentiert", aber im Vergleich zu diversen Songs mit einer alten elektromechanischen Orgel, hatte immer "etwas gefehlt". Der Sound von der XM-2 und Sk1 (natürlich noch etwas besser) war gut, aber ich hatte nie den "richtigen" Sound gehabt (Achtung, es liegt nicht immer nur am Spieler, sondern in der Tat macht der reine Sound doch einen starken Unterschied und motiviert ohnehin viiiieeeel mehr, öfter zu spielen

).
Mit der HX3 habe ich endlich seit langem meinen Frieden gefunden (amen)

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Ich betreibe die HX3 nun an einem Leslie 3300 für zu Hause und unterwegs mit dem Neo Ventilator.
Zusammen ist das für mich die "Killer"-Kombination schlechthin, egal ob mit Leslie 3300 (natürlich die bessere Kombination) oder mit dem Neo Ventilator. Die interne Leslie-Simulation vom HX3 überzeugt mich leider (noch) nicht so ganz. Und der Neo Ventilator packt noch das gewisse, "hölzerne Etwas"

obendrauf. Übrigens stammt der Neo Ventilator auch aus Deutschland. Nun ist klar, wo Laurens Hammond und Donald Leslie neu geboren worden sind

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Aber was ich damit "sagen" möchte, ist, dass ein Leslie einen enormen (nicht nur klanglichen) Unterschied machen kann, was in dem Video gut ankommt (ist aber mit Sicherheit kein Leslie 3300, bestimmt ein altes 122, 145 oder weiß der Geier).
Wenn ihr den KeyClick (Parameter "ContSpringDmp") etwas höher dreht (12-15), ist der KeyClick auch präsenter und klingt zusammen mit der Percussion einfach schön.