UMBAU DX / CD von 4 auf 5 Oktaven

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happyfreddy
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UMBAU DX / CD von 4 auf 5 Oktaven

Beitrag von happyfreddy »

Ein Umbau solcher Modelle von 4 auf 5 Oktaven stellt kein allzu großes Problem dar.

Am einfachsten ist es wenn passende Manuale vorhanden sind.
Diese müssen dann nur auf die Innenmaße des vorhandenen Gehäuses angepaßt werden.
In jedem Fall muß hier dann wegen der Rhytmusblende linksseitig ausgegangen werden.
Ferner muß dann die passende rechte Kontaktplatine KD 2 vorhanden sein.

Ist das nicht der Fall tut es zur Not auch eine zweite KD 4 Platine wie sie unter dem
bisherigen 4 Oktaven Manual rechts vorhanden ist.
Die Platine KD 1 mit dem Tastaturrechner und der beim Untermanual vorhandenen Pedalauswertung
verbleibt auf der linken Seite .
Wenn eine zweite KD 4 zusammen mit der des 4 Oktaven Manuals bei einerm 5 Oktaven Manual
Verwendung finden soll, so müssen hier dann nur die Tastenkontakte so zugeordnet werden wie sie
bei der originalen KD 2 Platine gegeben sind.
Hierzu muß dann die Matrix mit den Entkoppelungsdioden an einigen Stellen aufgetrennt
werden und gem Schaltung der KD 2 neu verdrahtet werden.
Diese Änderungen sind kein Geheimnis und man muß sich nur das Prinzip hier vor Augen halten.
Die Dioden für die Ruhe und Arbeitskontakte sind jeweils in 8ter Gruppen unterteilt und diese Reihenfolge
muß man dann nur einhalten incl der Select Leitungen für jeden Abschnitt.
Eine 8ter Gruppe besteht hier jedoch aus insgesamt 16 Dioden, da jede Taste ja einen Ruhekontakt und Arbeitskontakt hat. Nur so kann durch den Tastaturprozessor eine Dynamik ausgewertet werden, indem
die Zeit vom Löslösen vom Ruhekontakt bis zum Auftreffen auf den Arbeitskontakt gemessen wird.
Je kürzer die Zeit ist desto lauter wird der Ton erzeugt.
Bei der Verwendung einer zweiten KD 4 Platine steht diese an der rechten Seite über, weil genau eine Taste
zuviel sich auf dieser Platine in der Funktion einer rechten Hälfte einer KD 2 ist.
Man kann dies absägen was jedoch normal nicht erforderlich ist.

Bilder durch Anklicken vergrößert

Bild KD 2 Platine
KD_2_A.JPG
(143.18 KiB) 1504-mal heruntergeladen

Bild KD 4 Platine
KD_4_K.JPG
(161.26 KiB) 1502-mal heruntergeladen
Modifizierung der eingebauten KD 4
Hier wird der Pin 1 des PL 1 Steckers mit dem zusätzlichen Lötpin versehen
Es genügt hier zwei kleine Löcher zu bohren und einen Draht U Bügel von der Bestückungsseite einzuführen
und ihn auf der Lötseite an den Pin 1 des PL 1 Steckers zu löten.
Damit hat man einen Lötpunkt " NEU " auf der Bestückungsseite

Bild KD 4_1
KD_4_1KK.JPG
(164.08 KiB) 1500-mal heruntergeladen
Modifizierung einer weiteren KD 4 als Ersatz für die rechte Hälfte einer KD 2 :
Erster Schritt hier die Unterbrechungen der Leiterbahnen auf der Bestückungsseite in den
rot eingekreisten Bereichen.
Zusätzlich müssen hier dann noch zwei Federanschluß Leiterbanen verbunden werden ( roter Strich )

Bild KD_4M4
KD_4M4.png
(244.48 KiB) 477-mal heruntergeladen
An zusätzlichen Verbindungen zwischen beiden eingebauten KD 4 nebeneinander
brauchen dann nur 16 Leitungen ( Verbindung KD 4 vorhanden links - KD 4 neu rechts )
gem den Ziffern 1 - 16 gelegt werden.
Bei der neuen KD 4 sind nun die zugehörigen Dioden so bezeichnet wie sie auf einer KD 2 liegen würden.
Diese 16 Leitungen lötet man am besten an den Anoden der Dioden an ( Punkte mit Ziffern )
An den Steckern PL 1 und PL 2 wird nichts gelötet. Dortige Bezeichnungen dienen nur als Orientierung .
Zusätzlich wird dann noch die Leitung vom Pkt " NEU " auf der linken KD 4 zu den Federkontakten auf der
rechten KD 4 gelegt sowie die 8 Federkontakte in der Mitte an den letzten Federkontakt rechts der linken
KD 4 Platine.
Ich verwende dafür immer Flachbandleitungen weil man sie gut mit Isoband auf der Platine fixieren kann

Etwas schwieriger wird so ein Erweiterungs Unterfangen jedoch dann, wenn kein 5 Oktaven Manual verfügbar
ist. Doch auch für diesen Falle gibt es eine Lösung.
Von einem vorhandenen 4 Oktaven Manual wird einfach der Plastikteil für die Aufnahme
der zusätzlichen Oktave abgetrennt.
Dazu muß die gesamte Plastikeinheit dieses Manuals von den tragenden Rechteck Stahlprofilen
befreit werden.
Die geht am einfachsten wenn mit einem 5mm Bohrer die verschweißten Plastiknoppen in den großen Löchern im Rechteckprofil ausgebohrt werden vorne wie an der hinteren Seite.
Dann lassen sich die Rechteckprofile mühelos abtrennen. Die mit gehärteten Stahlschrauben befestigten Seitenteile sowie Unterstützungssegmenten für Bedienfelder müssen vorher abmontiert werden. Es ist zwar ein Schlitzkopf
aber auch gleichzeitig ein 6kant Kopf. Empfehlenswert daher den 6kant Kopf zu verwenden.
Vorsichtig drehen da gehärteter Stahl der auch mal abbrechen kann.
HAt man jetzt das Plastikteil mit den Noppen für den Anschlag der Taste in der Hand muß dieses dann fluchtend an das rechte Ende des 4 Oktaben Manuals angepaßt werden.
Die letzte Taste dort ist ein C . Folglich muß hier dann mit der zweiten Noppe (dem CIS ) begonnen werden.
Die hintere Aufhängung der Tasten ist ein spitzer Steg auf dem die Taste dann ausbalancciert ist.
Folglich muß 1mm neben der Taste gesägt werden und zwar genau im rechten Winkel.
Lieber etwas überstehen lassen und später abfeilen als zu wenig !
Als Säge benutze ich immer eine Metallbügelsäge, weil sie weder wabbelt und eine exakte Führung
gewährleistet. Mini Trennscheiben mit Dremel etc sind wegen des dickeren Materials im mittleren Bereich
nicht zu empfehlen. Außerdem schmilzt bei den Drehzahlen eh das Plastik was zum Bruch der Trennscheibe führt.
Um es genau an das Ende des 4 Oktaven Bereiches anzupassen montiert man einfach die Folgetaste
und richtet sich nach dem Spalt zwischen den Tasten der mit den übrigen übereinstimmen sollte.
Wenn alles soweit paßt wird das Plastikteil auf dem Rechteckprofil des 4 Oktaven Manuals mit
Pattex verklebt. Die aufgeklebte Gummidämpfung wird dann bündig an die vorhandene angepaßt und abgeschnitten.
Die vorderen Abstands Plastikprofile für die Platinenbefestigung passen dann natürlich nicht zu den vorhandenen und man muß dafür neue Löcher bohren nachdem man sie fluchtend positioniert hat.
Ich klebe dies Profile immer mit UHU fest.

Eine solche Umrüstung von 4 auf 5 Oktaven ist auf jeden Fall für das Untermanual optimal,
eben aus dem einfachen Grund weil dieses Manual splitbar ist sowohl bei DX 4/500 als auch bei der CD Linie
- dort sogar mittels simplem Knopfdruck.
Änderung des Obermanuals bei CD LInie ist auch simpel zu realisieren weil hier nur der Blindklotz auf der linken Seite
entfernt werden muß. Änderung der Plastik Tastenhalterungen muß hier dann genau angepaßt werden wegen der
hinteren Auflageführung der Tasten was nur durch Feilen geschehen kann um auf ein genaues Maß zu kommen.
Werden generell 5 Oktaven Manuale in einem 4 Oktaven Modell verwendet so muß nur jeweils auf der rechten Seite
das Stahlprofil um ca 2 cm verlürzt werden und die Abschluß Plastikteile dementsprechend versetzt werden.
Änderung des Obermanuals in einer DX Orgel ist etwas komplizierter weil hier das Manual mit seinen Rechteckprofilen
im Holzseitenteil und Slalom / VCF Regler verschaubt ist. Ohne genügend Erfahrung an TIschlerkenntnissen lieber davon Abstand nehmen und es beim Untermanual belassen.

Vielfach ist am Untermanual das rechte Seitenbrett mit dem MIkrofonverstärker ausgestattet. Mit 5 Oktaven ist dafür kein PLatz mehr vorhanden. Dennoch kann man sich behelfen indem man vom Plastikseitenbrett ca 3 cm absägt und darauf die ausgelagerten Potis des MIkroverstärkers per abgeschirmeter Kabel verbindet. Auch die MIkrofonbuchse
kann man dort noch unterbringen

Hier am Beispiel einer umgebauten WEGA CP in ein neues gebautes Gehäuse
WEGA_2755.JPG
(152.08 KiB) 1501-mal heruntergeladen
WEGA_2764.JPG
(179.21 KiB) 1496-mal heruntergeladen
Das untere rechte Seitenbrett hat die Bedienelemente des Mikrofonverstärkers sowie der ausgelagerten
Kopfhöhrerbuchse. Auf dem oberen rechten Seitenbrett statt der ehemaligen Schwanenhalsbeleuchtung
hier den Gesamtlautstärkerregler vom hinteren Anschlußfeld sowie die Mikrofonbuchse.
Ich halte diese Anordnung an Bedienlementen und Anschlüssen für sinnvoller als zB für die Gesamtlautstärke
jedesmal hinter die Orgel greifen zu müssen.
happyfreddy
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Re: UMBAU DX / CD von 4 auf 5 Oktaven

Beitrag von happyfreddy »

Noch ein Wort zu den Seitenbrettern nach erfolgreichem Umbau

Beim Obermanual gibt es keinerlei Probleme weil das vorhandende schmale Seitenbrett auch
bei der 5 Oktaven Version paßt.
Für das Untermanual verwendet man am besten die Plastikblende des Mikrofonverstärkers
vom alten rechten Seitenbrett.
Hier sägt man linksseitig in der gleichen Breite wie beim OM ein Stück ab und entfernt an
der Innenseite die Plastikstege der ehemaligen Befestigungslasche.
Die zweite Manualhalterung bei den Metallrechteckprofilen ist ja überflüssig.
Dennoch werden beide Halteerungen an den Metallprofilen befestigt.
Aufpassen beim bohren da die Schrauben gehärtet sind und leicht brechen.
Empfehlenswert somit mit 2mm in das Metallprofil zu bohren und mit 3mm wirklich ganz
leicht ansenken. Diese Senkung stellt dann das " Gewinde " für die Schraube dar.
Die innere Plastikhalterung bleibt nur am hinteren Ende in voller Höhe stehen. Der Rest wird
abgesägt. Damit hat das schmale gefertigte Seitenbrett hinten zwei Auflagepunkte womit es
waagerecht liegt. Die Potis des Mikroverstärkers lötet man aus der Platine aus und verlängert
die Leitungen zur Mikroplatine sofern man überhaupt noch einen Mikroverstärker vorsehen will
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