DIGITALE SOUNDMODULE

Moderator: happyfreddy

happyfreddy
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DIGITALE SOUNDMODULE

Beitrag von happyfreddy »

Im Zuge des Rhytmusgerätes CX 1 und auch sonst zum Nachrüsten
gab es die kleinen Platine D I 1.
Mit dazu diverse Eproms mit Soundeffekten wie HEY , PFIFF und Schlagzeuginstrumente
wie Bassdrum Conga , Holz und Bongo etc

Wegendes etwas größeren Eproms gab es dann für das Crashbecken eine extra Platine
auf der auch gleich die Stromversorgung für das MIDI 2000 mit untergebracht war.

Bleiben wir also zunächst bei den kleinen Soundmodulen DI 1.
Hiervon konnte man 5 Module parallelschalten wobei der Trigger von einem Pin des einen Modul
zum davorhergehenden wechselte womit erreicht wurde, daß nur am ersten Modul die Anschlüsse
für die weiteren Module auch zugänglich waren.
Zu diesem Zweck wurde jeweils am äußeren Rand die 12 polige Buchse eingelötet und dahinter die
Leitungen der Steckverbindung zum nächsten Modul.

Anklicken vergrößert Bild
DI Platine 1.png
(142.9 KiB) 893-mal heruntergeladen
DI Platine 2.png
(133.8 KiB) 895-mal heruntergeladen
DI Schaltung.png
(122.48 KiB) 887-mal heruntergeladen


Die zugehörige BA ist die BA 388 die leider in der Schaltung einen Fehler aufweist :
Zwischen Pin 11 des IC 1 und dem Verbindungspunkt R 1- Pin 1 IC 1 fehlt in der Schaltung der
Kondensator C 1 . Ohne den ist die Schaltung kein Oszillator und kann folglich auch nicht schwingen.

Der IC 1 ist ein Taktoszillator der eine Zählerkette aus IC 2 und 3 steuert.
Die Ausgänge dieses Zählers sind mit den Adressleitungen des Eproms verbunden.
An den Datenausgängen dieses Eproms schließt sich ein DA Wandler ( DAC 808 ) an und das
NF Signal am Pin 4 wird vom Operationsverstärker verstärkt und auf die Kanäle R und L verteilt.

Die Platine kann mit zwei Epromsvarianten 2764 oder 27128 bestückt werden.
Hierbei ist jedoch darauf basierend die Bestückung der Diode D 2 bzw D 3 zwingend vorgegeben.
Diese Diode stoppt jeweils in der Endadresse ( höchste Adresse ) des Eproms den Taktgeber.

Beim Triggern des Moduls wird über die RESET Leitung die Zählerkette IC 2 und IC 3 zurückgesetzt
und der Taktgeber beginnt zu schwingen worauf der Zähler erneut bis zur Endposition durchläuft.

Der Schalter OFF schaltet ein Modul ab.

Die Lösung mit der Endposition gem dem verwendeten Eprom ist im Grunde eine Mogelpackung
und nur deshalb so realisiert worden um vom jeweiligen vorhandenen Bauteilbestand unabhängig
zu sein.
Ein Eprom 2764 hat einen Adressbereich bis zur Adresse A 13.
Ein Eprom 27128 was doppelten Speicherinhalt und die Adress A 14 hat würde hier nur zur Hälfte
ausgenutzt, weil ein Ausgang Q 7 des IC 3 garnicht mehr auf die Adresse A 14 eine 27128 zugreifen
kann. Hier fehlt einfach die nötige Leiterbahn hierzu.
Um das so zu praktizieren wendet man einen Trick an und läßt den Zähler bis zu seiner Endposition
durchlaufen.
Das bedeutet jedoch, daß man diese Adressen mit einem speziellen Datenwort im Eprom
programmieren MUSS wobei am Datenausgang nur ein Wert erscheinen darf der für die NF den
Pegel NULL beinhaltet = kein Ton .
Stellt man sich das Datenwort 0000 bis FFFF ( Minimum - Maximum ) des NF Pegels vor mit dem
MITTELWERT " 7F " als NULL - Linie vor, so muß dieser Bereich des EPROMS eben mit dem
Wert " 7F " programmiert sein.

In Kenntnis dieser Fakten ist es auch ein leichtes sich andere digitale Schlagzeuginstrumente
mit 8 Bit Datenbus genauer anzusehen.
Damit erschließt man sich ohne große Umstände eine Quelle von der man sich spezielle
Instrumente zusammenstellen kann.
Das werde ich in einem der folgenden Posting behandeln.

Benötigt wird dazu jedoch ein HEX Editor und ein EPROMMER um sich seine Sounds zu erstellen.
Wersianer
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Re: DIGITALE SOUNDMODULE

Beitrag von Wersianer »

..............
Zuletzt geändert von Wersianer am 4. Mär 2021, 22:04, insgesamt 1-mal geändert.
happyfreddy
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Re: DIGITALE SOUNDMODULE

Beitrag von happyfreddy »

Original Satz Eproms habe ich auch wie auch solche anderer Hersteller.

Hatte ja früher für Alleinunterhalter diverse Soundmodule gefertigt
was sich in den Kreisen schnell herumgesprochen hat, der eine wollte dann
dieses der andere jenes.
So kam es auch daß ich aus Audio Aufnahmen dies per AD Wandler in Eproms
gebrannt habe was man so in 27256er Eproms hineinzwängen konnte
( Volkssampler nannte sich die Hardware ).
Egal ob es nun das Löwengebrüll

https://www.youtube.com/watch?v=DhNMHcRSNdo

von MGM war , Babygebabbel a la Ralf Bendix , eine deftige WC Spülung oder
eine F 16 im Tiefflug in Stereo !!
Die Leute hatten ihren Spaß dabei

Ohne meinen ATARI wäre dies alles nicht möglich gewesen und meine
Eproms ( bis 4Mbit ) brenne ich noch heute mittels ATARI.
Selbst 16bit Typen können damit bearbeitet werden,
oder in zwei 8 Bit Eproms aufgeteilt werden.

So werkelt in meiner Helios auch mein aufgepepptes Crash Cymbal was mit 256er
Eprom ausgestattet ist.
.
happyfreddy
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Re: DIGITALE SOUNDMODULE

Beitrag von happyfreddy »

Ein weiteres als DI 3 bezeichnetes Modul war seinerzeit das Crash Cymbal.
Die Schaltung der zugehörigen Bauanleitung BA 393 weist leider auch einen Fehler auf,
dergestalt daß der Widerstand R 2, der vom Verbindungspunkt IC 1 Pin 2 mit Pin 13
gegen Masse eingezeichnet ist wie beim normalen Soundmodul DI 1.
Dieser Widerstand muß jedoch gegen + 5V geschaltet sein, wenn man voraussetzt, daß die
Reset Dioden richtig herum eingezeichnet sind mit den Kathoden zu den Adresspins des Eproms.

Sind also Pin 2- Pin 13 über den Widerstand R 2 gegen Masse geschaltet kann der Taktgeber IC 1
nicht arbeiten. Ist R 2 dagegen gegen plus 5 V geschaltet arbeitet der Taktgeber.
Ein OFF Schalter fehlt dem Crash Cymbal und wenn in der Orgel eingebaut erfolgt jedesmal
beim Einschalten der Orgel die Auslösung des Crash Cymbals bis das RESET Signal über die
drei Dioden den Soundgenerator stoppt.

Im Grunde gleichen sich also die Schaltung des DI 1 Soundmoduls und des Crashcymbals
( wenn man vom Regel IC für die 5V Versorgung aus + 15 V mal absieht ).
Somit steht auch nichts im Wege eine Platine des DI 1 Soundmoduls auf Crashcymbal umzubauen.


Anklicken vergrößert Bilder
CRASH Schaltung.png
(124.87 KiB) 865-mal heruntergeladen


Bauteilbezeichnung entspricht der Platine D 1 hier nur jetzt andere Werte

Hierzu sind jedoch einige Hardware Änderungen an der DI 1 Platine erforderlich
1) alle drei Dioden müssen umgepolt eingebaut werden
2) Leiterbahnunteerbrechungen sind an drei Stellen der DI 1 Platine erforderlich
a) Leiterbahn R 2 gegen Masse auftrennen und R 2 gegen plus 5 V schalten
b) Verbindung beim IC 4 zwischen Pin 27 und Pin 28 auftrennen, dann Pin 27 mit PIn 3 des IC 3
verbinden = Verdrahtung der A 14 Adresse
c ) Leiterbahn von Diode D 1 zur Stiftleiste unterbrechen
Von dieser Stelle an Der Diode wird eine Verbindung per Schaltdraht zum PIn 2 des IC 4 hergestellt

Damit wird diese Diode zur dritten Diode für den Reset
Unterbrechungen sind schwarz eingekreist. Neue Verbindungen mit rechteckig verlaufenen
roten Linien

DI Platine 4.png
(168.48 KiB) 865-mal heruntergeladen

Da in der BA 388 der Soundmodule diese direkt vom CX 1 Netzteil mit %V , +/- 15V versorgt werden
Steht dem für das Crash Cymbal auch nichts im Wege.
Folglich kann man zumindest das Crash Cymbal direkt am Seitenblech eines CX befestigen und die nötigen
Verbindungen auf kürzestem Wege zum CX herstellen
happyfreddy
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Re: DIGITALE SOUNDMODULE

Beitrag von happyfreddy »

Weiterführende Ideen wie man an Rohdaten für Soundmodule gelangt.

Ist erstmal ein Crashcymbal realisiert kann man damit alle ROMs die in Rhytmusgeräten CX 2, CX 3 oder CX 4
eingesetzt sind ausprobieren, da es sich um 256er Speicherbausteine handelt.
Das sind die Typen DSM 10 , DSM 20 , DSM 300 und DSM 400 wie auch die beiden EPROMS DSM 30 und DSM 40
mit den bekannten Effekten AHA , OLE , HEY , WERSI etc
Natrülich wird man zunächst versuchen die Auslesegeschwindigkeit auf das richtige Tempo einzustellen.
Ferner wird man feststellen daß hier mehrere Sounds in Folge wie sie im Eprom abgespeichert sind
erklingen. Natürlich wäre es wünschenswert, wenn nach jedem Sound hier gestoppt würde und zwar genau an
den Stellen wo es im Lautsprecher zwischen den Sounds mehr oder weniger " KNACKT ".

Um das herauszufinden benötigt man einen HEX Editor wie ihn jeder Eprombrenner mit integriert hat.
Dieses " Knacken " hat also hier eine besondere Bewandnis und im Hex Editor sieht man daß hier
das Datenwort " FF " steht. Somit ist dieses Datenwort nichts weiter wie eine Markierung die dem Rechner
im CX 2 sagt daß er hier die Wiedergabe des Eprominhaltes stoppen möge.

Schaut man jetzt mal in die Schaltung des CX 2 mit seiner DDS 2 Platine
so findet man dort direkt an den Datenausgängen einen 8 fach NAND IC vom Typ 74 LS 30.
Dieses IC gibt am Ausgang nur dann einen LOW Pegel aus wenn alle 8 Eingänge auf HIGH sind
Somit stellt das Datenwort " FF hex = 1111 1111 bin " das gewünschte Stopsignal dar.
Das wiederum jedoch bedeutet, daß nur noch Datenworte von "00 hex = 0000 0000 bin "
bis "F7 hex = 1111 1110 bin " für die Audiosignale Verwendung finden können.

Damit wird auch der Unterschied in der Arbeitsweise von DI 1 und DI 3 Soundmodulen
gegenüber den ROMs auf den DDS Platinen deutlich.
Ein Soundmodul DI 1 bzw DI 3 stoppt dann wenn der Adresszähler seinen Maximalwert erreicht hat.

Die DDS Platinen hingegen stoppen die Sounds dann wenn im Datenwort die Bitkombination " FF hex "
auftaucht.

In einem Hex Editor befindet sich immer zwischen dem nachfolgenden Byte ab einer Markierung " FF hex"
bis zum folgenden Marker " FF hex " ein Drumsound.
Kopiert man sich nun diesen Datenberich heraus und verschiebt ihn auf eine Startadresse NULL
hat man den gewünschten Drumsound selektiert und kann ihn so in ein passendes Eprom brennen.
Sollte der Speicherbereich des Eprom größer sein als die Länge des kopierten Drumsounds.
Muß man die Endadresse des Sounds mittels Resetdioden ermitteln.
Alternativ kann man aber auch den Drumsound derart modifizieren, daß man bis zur Endadresse
das Tonsignal abschaltet indem man diesen Speicherbereich mit dem Datenwort " 7F hex = 0111 1111 bin "
füllt.
Ein Wert "7F hex" ist identisch mit der Signalamplitude Null = kein Ton
Nilpferd
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Re: DIGITALE SOUNDMODULE

Beitrag von Nilpferd »

Die von Wersi (mit denen von Freddy geschilderten Fehlern) verteilten Manuale
BA388 Digitale Soundmodule DSM.pdf
(3.21 MiB) 133-mal heruntergeladen
BA390 Kesselpauke.pdf
(5.06 MiB) 128-mal heruntergeladen
BA393 Crash Cymbal.pdf
(3.19 MiB) 132-mal heruntergeladen
Nilpferd
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Re: DIGITALE SOUNDMODULE

Beitrag von Nilpferd »

... und statt eines uralten Atari ST kann auch ein aktueller PC für wenig Geld (ab ca. 20€) EPROMs brennen

https://www.reichelt.de/programmer-f-av ... gLmxfD_BwE


teurer (und besser?) gehts immer

https://www.amazon.de/ARCELI-TL866II-Ho ... 3450746190
happyfreddy
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Re: DIGITALE SOUNDMODULE

Beitrag von happyfreddy »

Diese Brenner werden für besagten Zweck die Erwartungen leider nicht erfüllen.
Solche Geräte sind durchweg nur für FLASH und ISP Typen aber keine echten EPROMs.
Je nachdem welches Eprom hier verwendet wird gehen die Programmierspannungen
mit 12V , 21 V oder 25 V einher.
Ferner müssen die Daten in HEX Form also binär vorliegen.
Solche Eprommer gibt es zB von GALEP oder BATRONIX für PC´s.

http://www.conitec.net/german/galep5.php

Mein Eprommer im Atari ist der Juniorprommer von Maxon

https://www.stcarchiv.de/stc1986/11/eprom-brenner
In einem Sonderheft Atari war alles angegeben um ihn nachbauen zu können
Die Software ist frei verfügbar im Netz

https://picclick.de/Maxon-Junior-Promme ... 45329.html

Zu diesem Eprommer gab es dann eine Adapterkarte für Eproms bis 4 Mbit
oder für 8051 EPROM Versionen
ANgeschlossen wurde er über den Druckeranschluß und Joystick für Stromversorgung

Ich habe so ab 1985 mit Atari gearbeitet und nutze ihn noch heute.
All meine Epromdateien sind für Atari gespeichert. Warum soll ich nun einen neuen
Eprommer mir kaufen nur um alles noch einmal für PC´s zu erarbeiten ?
Nilpferd
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Re: DIGITALE SOUNDMODULE

Beitrag von Nilpferd »

Ich habe für meine PC mit Windoofs 10 einen Brenner namens XGecu TL866 II, der kann problemlos EPROMs lesen und .bin. oder .hex-Dateien schreiben, ich habe dazu gerade mal einen NMC27C512 gelesen und mit was neuem geschrieben, passt, dauert nur ein paar Sekunden, kostet bei Amazon so ungefähr 50€.

Für meinen alten Atari hatte ich auch einen Brenner, der Rechner funktioniert leider schon lange nicht mehr, neu kaufen gibt es fast nicht mehr, mein altes Cubase auf Atari würde ich gerne noch einmal nutzen - Schade!
happyfreddy
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Re: DIGITALE SOUNDMODULE

Beitrag von happyfreddy »

Also einen meiner Reserve Atari 1040 könnte ich noch abtreten wenn es sein muß.
Nur meine Mega 2 und Mega 4 bleiben da wo sie sind ... ICH

Cubase 1.0 habe ich auch noch wie auch das alte twentyfour
Richtig gearbeitet habe ich jedoch immer mit NOTATOR

Neben dem Juniorprommer gab es von Maxon ja auch noch den GAL Prommer
Beide Geräte sollen aber auch am AMIGA funktioniert haben.
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