Blog W358 Restaurierung -- Folge 1
Verfasst: 25. Okt 2020, 17:30
Folge 1: Wie alles begann – etwas Background und Historie
Ich hatte schon immer den Drang, alle dreimanualigen analogen WERSI-Orgeln unter einem Dach zu versammeln. Es ging also um die Atlantis, die Galaxis und die W358.
Bei der Atlantis war das „relativ“ einfach: die Suche dauerte gerade mal sechs Monate, und dann fand ich ein Instrument in einem sehr guten Allgemeinzustand zu einem akzeptablen Preis in Theos‘s Orgelkeller in Straelen. Also: Atlantis in den Transporter eingepackt und ab damit nach Hause. Die erste der drei war im Sack!
Bei der Galaxis war es schon etwas schwieriger, da nur wenige gut erhaltene und voll funktionsfähige Orgeln am Markt zu bekommen waren (angeblich wurden ca. 700-1000 Galaxis-Bausätze oder Fertig-Instrumente ausgeliefert). Und wenn, dann waren sie mir einfach zu teuer – Die Preis-Vorstellungen mancher Galaxis-Besitzer waren schon utopisch. Schließlich fand ich eine – wieder – in Theo‘s Orgelkeller zu einem akzeptablen Preis – aber es war einfach ein „Schrotthaufen“. Nicht funktionsfähig, teilweise in einem schlechten Zustand und diese Galaxis schrieh förmlich nach Restaurierung. Ein Freund aus der WERSI-Welt meinte später bei einem em Blick „unter die Haube“: „Also die würde ich so nicht mehr einschalten“. Nur wußte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht, was ich mir da aufhalste. Egal – wieder mit dem Transporter nach Straelen gedüst und die Galaxis eingepackt. Theo war zu diesem Zeitpunkt gerade verstorben und hat die Abwicklung leider nicht mehr erlebt.
Bei der W358 war alles unendlich schwieriger. Fakt ist, daß nur ca. ein bis zwei Dutzend Orgeln dieses Typs produziert worden sind und am Markt praktisch keine gebrauchten zu bekommen waren. High Runner war einfach die W248. Nun ja, ich bin ein geduldiger Mensch, und nach gut zehn Jahren Suche wurde ich doch fündig. Durch Zufall erfuhr ich im Gespräch mit einem Freund, daß er eine W358 in seinem Lager hätte. Zustand unbekannt. Er schickte mir ein paar Bilder, der Preis wäre auch ok gewesen. Aber ich grübelte, ob ich mir noch ein zweites solches „Monster“ (und damit war der Spitzname für diese W358 schon geboren) antun sollte. Einige Nächte darüber geschlafen, und die Entscheidung war klar: JA, ich will! :)
Ein paar Wochen später stand der Freund mit seinem Anhänger vor der Haustür und wir luden die meisten Teile ab. Einiges fehlte noch was er später nachlieferte. Also waren es jetzt zwei „Schrotthäufen“ in meinem Haus, die nach Restaurierung lechzten. Nun ja, man gönnt sich ja sonst nichts und hat auch sonst nichts anderes zu tun. Die Galaxis Restaurierung läuft in Abständen schon lange auf sehr kleiner Flamme, und jetzt hatte ich auch noch die W358 am Hals. Also auf in den Kampf! Wozu bin ich ab Januar im Vorruhestand? Um die W358 geht es hier in diesem Blog.
Eine Freundin, die der Wersi Welt nicht unbekannt ist, meinte nur: „Jetzt brauchst Du nur noch eine Louvre und eine Pergamon“. Nee nee, PC-Orgeln kommen mir nicht in‘s Haus – die drei, die ich wollte, habe ich jetzt, das reicht!
In diesem ersten Teil des W358 Blogs möchte ich nur den Original-Lieferschein posten – siehe File 1, am 16.10.1973 erblickte diese W358 das Licht der Welt – und die Liste mit der notwendigen und dazu vorhandenen WERSI-Dokumentation – siehe File 2, die ich mit der Orgel nahezu komplett erhalten hatte. Die Scans der meisten BAs wurden ja an dieser Stelle schon in einem anderen Thread gepostet. Leider wurde die W358 bei der Doku nahezu komplett vergessen, denn diese ist eigentlich nur für die W248 ausgelegt. Die W358 wurde nur in wenigen Ausnahmen angesprochen. Also werde ich nicht um die Erstellung eines eigenen Blockschaltbildes herum kommen, was für die Restaurierung unabdingbar ist, um einigermaßen den Überblick zu behalten. Dieses Blockschaltbild wird zur Zeit erstellt und zu einem späteren Zeitpunkt hier gepostet.
Im nächsten Teil 2 geht es um den Zustand dieser W358 und warum ich beim Zerlegen graue Haare bekam. Denn was sich mir da bot, war teilweise schon haarsträubend. Ok ok, die Orgel ist nahezu 50 Jahre alt, aber der Erbauer hatte schon einige „Gimmicks“ eingebaut, die einen zur Verzweiflung bringen können. Mein Ziel ist, aus diesem Schrotthaufen wieder eine neue voll funktionsfähige W358 zu machen.
Übrigens werde ich aus Datenschutzgründen an keiner Stelle des Blogs Namen nennen (außer sie sind allgemein bekannt wie z.B. oben Theo‘s Orgelkeller) oder diese aus den Dokumenten in den anhängenden Files löschen.
Bis zum nächsten Mal!
Ich hatte schon immer den Drang, alle dreimanualigen analogen WERSI-Orgeln unter einem Dach zu versammeln. Es ging also um die Atlantis, die Galaxis und die W358.
Bei der Atlantis war das „relativ“ einfach: die Suche dauerte gerade mal sechs Monate, und dann fand ich ein Instrument in einem sehr guten Allgemeinzustand zu einem akzeptablen Preis in Theos‘s Orgelkeller in Straelen. Also: Atlantis in den Transporter eingepackt und ab damit nach Hause. Die erste der drei war im Sack!
Bei der Galaxis war es schon etwas schwieriger, da nur wenige gut erhaltene und voll funktionsfähige Orgeln am Markt zu bekommen waren (angeblich wurden ca. 700-1000 Galaxis-Bausätze oder Fertig-Instrumente ausgeliefert). Und wenn, dann waren sie mir einfach zu teuer – Die Preis-Vorstellungen mancher Galaxis-Besitzer waren schon utopisch. Schließlich fand ich eine – wieder – in Theo‘s Orgelkeller zu einem akzeptablen Preis – aber es war einfach ein „Schrotthaufen“. Nicht funktionsfähig, teilweise in einem schlechten Zustand und diese Galaxis schrieh förmlich nach Restaurierung. Ein Freund aus der WERSI-Welt meinte später bei einem em Blick „unter die Haube“: „Also die würde ich so nicht mehr einschalten“. Nur wußte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht, was ich mir da aufhalste. Egal – wieder mit dem Transporter nach Straelen gedüst und die Galaxis eingepackt. Theo war zu diesem Zeitpunkt gerade verstorben und hat die Abwicklung leider nicht mehr erlebt.
Bei der W358 war alles unendlich schwieriger. Fakt ist, daß nur ca. ein bis zwei Dutzend Orgeln dieses Typs produziert worden sind und am Markt praktisch keine gebrauchten zu bekommen waren. High Runner war einfach die W248. Nun ja, ich bin ein geduldiger Mensch, und nach gut zehn Jahren Suche wurde ich doch fündig. Durch Zufall erfuhr ich im Gespräch mit einem Freund, daß er eine W358 in seinem Lager hätte. Zustand unbekannt. Er schickte mir ein paar Bilder, der Preis wäre auch ok gewesen. Aber ich grübelte, ob ich mir noch ein zweites solches „Monster“ (und damit war der Spitzname für diese W358 schon geboren) antun sollte. Einige Nächte darüber geschlafen, und die Entscheidung war klar: JA, ich will! :)
Ein paar Wochen später stand der Freund mit seinem Anhänger vor der Haustür und wir luden die meisten Teile ab. Einiges fehlte noch was er später nachlieferte. Also waren es jetzt zwei „Schrotthäufen“ in meinem Haus, die nach Restaurierung lechzten. Nun ja, man gönnt sich ja sonst nichts und hat auch sonst nichts anderes zu tun. Die Galaxis Restaurierung läuft in Abständen schon lange auf sehr kleiner Flamme, und jetzt hatte ich auch noch die W358 am Hals. Also auf in den Kampf! Wozu bin ich ab Januar im Vorruhestand? Um die W358 geht es hier in diesem Blog.
Eine Freundin, die der Wersi Welt nicht unbekannt ist, meinte nur: „Jetzt brauchst Du nur noch eine Louvre und eine Pergamon“. Nee nee, PC-Orgeln kommen mir nicht in‘s Haus – die drei, die ich wollte, habe ich jetzt, das reicht!
In diesem ersten Teil des W358 Blogs möchte ich nur den Original-Lieferschein posten – siehe File 1, am 16.10.1973 erblickte diese W358 das Licht der Welt – und die Liste mit der notwendigen und dazu vorhandenen WERSI-Dokumentation – siehe File 2, die ich mit der Orgel nahezu komplett erhalten hatte. Die Scans der meisten BAs wurden ja an dieser Stelle schon in einem anderen Thread gepostet. Leider wurde die W358 bei der Doku nahezu komplett vergessen, denn diese ist eigentlich nur für die W248 ausgelegt. Die W358 wurde nur in wenigen Ausnahmen angesprochen. Also werde ich nicht um die Erstellung eines eigenen Blockschaltbildes herum kommen, was für die Restaurierung unabdingbar ist, um einigermaßen den Überblick zu behalten. Dieses Blockschaltbild wird zur Zeit erstellt und zu einem späteren Zeitpunkt hier gepostet.
Im nächsten Teil 2 geht es um den Zustand dieser W358 und warum ich beim Zerlegen graue Haare bekam. Denn was sich mir da bot, war teilweise schon haarsträubend. Ok ok, die Orgel ist nahezu 50 Jahre alt, aber der Erbauer hatte schon einige „Gimmicks“ eingebaut, die einen zur Verzweiflung bringen können. Mein Ziel ist, aus diesem Schrotthaufen wieder eine neue voll funktionsfähige W358 zu machen.
Übrigens werde ich aus Datenschutzgründen an keiner Stelle des Blogs Namen nennen (außer sie sind allgemein bekannt wie z.B. oben Theo‘s Orgelkeller) oder diese aus den Dokumenten in den anhängenden Files löschen.
Bis zum nächsten Mal!