HX 3.5 und Hammond-Hardware

Rund um die "Clonewheels" HX3.1 bis HX3.4 (mk4) und HOAX 2

Moderator: happyfreddy

Vix_Noelopan
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HX 3.5 und Hammond-Hardware

Beitrag von Vix_Noelopan »

Hallo,

lange ging ich mit dem Projekt schwanger, doch nun ist es so weit: Gestern beinte ich eine Concorde aus und legtefolgende Komponenten beiseite:

- Beide Manuale zu je 61 Tasten plus zwölf invertiert colororierte, einrastende Tasten. Ganz wie bei den alten Konsolen, aber keine Waterfall-, sondern Diving-Board-Tasten. Alle 73 Tasten kontaktieren eine durchgängige Schiene. Auch die beiden Metallgestelle links und rechts, auf denen die Manuale mittels Scharnieren befestigt waren, sind vorhanden und werden wieder verwendet. Das ermöglich, das Gehäuse aus dünnen (16 mm) Platten zu fertigen, da diese beiden Gestelle das Gewicht des Instruments auf das Fußgestell übertragen sollen.
- Der Zugriegelsatz, bestehend aus vier Gruppen zu neun und eine Gruppe zu zwei Zugriegeln. Jede Gruppe trägt ein Widerstandsarray, die Werte habe ich allerdings noch nicht gemessen. Außerdem trägt jeder einzelne Riegel einen weiteren Widerstand ebenfalls unbekannten Werts.
- Der Kontaktkasten für die Pedalerie. Hier fehlen allerdings zwei Stößel, die ich ggf. per 3-D-Druck nachfertigen (lassen) könnte.
- Die Pedalerie. Hier sind alle Federstahl-Federn zu erneuern, da heftigst verbogen oder gar nicht mehr vorhanden.
- Der Schweller.

Es ergeben sich nun einige Fragen:

- Was benötige ich, um diese Hardware mit dem HX 3.5-Board zu verbinden?
- Wer liefert HX 3.5 und die nötigen Zusatz-Baugruppen?
- Wie breit müssen die linken und rechten Cheekblocks sein, um zusätzlich nötige Bedienelemente aufnehmen zu können?
- Welche Widerstandswerte sind zur Verbindung der neun durchgängigen Kontaktschienen in den Drawbars erforderlich? Sind das acht gleich große (zu je 120 Ohm) oder sind unterschiedliche erforderlich, um die annähernd logarithmische Einstellcharakteristik z. B. einer A-100 zu emulieren? Die Werte für Fall 2 habe ich bereits errechnet.

Beste Grüße, Uwe
happyfreddy
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Re: HX 3.5 und Hammond-Hardware

Beitrag von happyfreddy »

Hallo
MAch am besten mal Fotos von den Komponenten die wieder verwendet werden sollen
Bei Manualen ist nur die Unterseite mit den Kontakten wichtig.
Die Zugriegeleinheiten müßten nach meiner Auffassung bereits an einer Seite
Widerstandsarrays haben. Jede Gruppe hat da ein schwarzes Plastikgehäuse wie bei
den T Modellen oder B 3000 / Aurora Klasse.

Wenn eine Verriegelungsmechanik an den Presets ist diese so lassen wie sie ist.
Später müssen diese Taster dann als einrastende Schalter im HX 3 definiert werden.

Für die Abfrage der Tastaturen sind die Scan 61 INLINE Platinen erforderlich
https://shop.keyboardpartner.de/epages/ ... n61-inline

Montage wie in meinem THread Umbau einer B 200

Die Manual Seitenteile hängen von dem Gehäuse Innenmaß ab.
Hier würde ich auf der linken Seite etwas mehr Platz vorsehen als auf der rechten Seite.
Ansonsten würde ich mich da an die Innenmasse einer A 100 / B 3 / C 3 halten.
Asymmetrisch links / rechts ist von Vorteil wegen dem Display was ja auch irgendwo hin muß.

Pedal Federbleche sind aufgenietet.
Hier würde ich bei Musifix NL oder bei Davenport mal nachfragen .
Ansonsten gehen zur Not auch die Federstahlbänder von Transportkisten
Vix_Noelopan
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Re: HX 3.5 und Hammond-Hardware

Beitrag von Vix_Noelopan »

Danke, happyfreddy!

Ja, die Zugriegelbaugruppen sind wie von Dir beschrieben. Habe allerdings leider feststellen müssen, dass alle vier zu neun Drawbars beschädigt sind, zwei davon ganz erheblich :shock: . Das sollte ich allerdings durch Aufkleben von FR4-Platten ohne Cu-Kaschierung hinbekommen.

Ja, es ist je ein Widerstandsarray pro Gruppe vorhanden und die Zugriegel selbst tragen wie die non ratcheting drawbars je einen Widerstand. Die Werte der Arrays unterscheiden sich: Die Gruppen zu neun DBs haben größere Werte als die Gruppe fürs Pedal. Auch die Werte auf den DBs sind bei den beiden fürs Pedal kleiner. Meine Frage ist nun: Welche Abstufungen verlangt die HX 3.5-Firmware? Hammond hat unterschiedliche Werte in den Arrays, die ich gerne messen und posten
IMG-20200607-WA0006.jpeg
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20200605_130433_kl.jpg
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kann. Ist das kompatibel zu HX 3.5 oder benötigt man stattdessen gleiche Stufen (lineare Charakteristik)?

Ok, ich weiß nun, dass ich neben HX 3.5 zwei (?) Scan61-Einheit(en) benötige. Wie werden die Pedalkontakte erfasst? Und worauf sitzt das Display? Ist diese Einheit bei der HX-Platine dabei? Wie werden die Presets angeschlossen? Es wäre kaum etwas ärgerlicher, als wenn ich mehrfach bestellen müsste.

Beste Grüße, Uwe

Edit: Die Widerstandswerte der Arrays an den Concorde-Zugriegelsätzen sind hier auf Seite 16 zu entnehmen: https://archive.org/stream/23001/2300-2 ... 5/mode/2up
Christian
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Re: HX 3.5 und Hammond-Hardware

Beitrag von Christian »

Hallo Uwe,

das HX3-System ist ziemlich vollständig dokumentiert. Ich möchte dir raten, dich vor einer Bestellung intensiv einzulesen. Auf http://wiki.keyboardpartner.de/index.ph ... _(deutsch) findest du so ziemlich alle Fragen beantwortet, insbesondere in dem verlinkten Mainboard Installation Manual (allerdings englisch).

Für die Drawbar-Potis verwenden wir 10k lin. Der Widerstandswert ist unkritisch, aber die Charakteristik muss linear sein. Für das Pedal gibt es das Scan-Board Bass25 (wahlweise MIDI). Das Menüpanel ist eine separate Einheit. Für die Preset-Tasten gibt es das Preset12-2-Board.

Schöne Grüße
Christian
Vix_Noelopan
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Re: HX 3.5 und Hammond-Hardware

Beitrag von Vix_Noelopan »

Hallo und vielen Dank, Christian!

Ich habe mal mit meinen Hammond-Drawbars angefangen, nachdem ich in den letzten Wochen eine Concorde, eine Colonnade und zwei Aurora ausgebeint habe. Zunächst entfernte ich die Serien-Widerstandsarrays aus den senkrechten Platinen mit den Leiterstreifen und lötete an ihrer Stelle jeweils eine aus acht Widerständen bestehende Kette ein. Die Drawbars sind vom Typ »Continuous Contact« oder »Non Ratcheting«. Jeder Drawbar trägt aus diesem Grund zwei Kontakte, einer ist nicht isoliert auf die Feder genietet, der andere isoliert. Beide sind über einen Widerstand verbunden, dessen Wert bei den meisten Drawbars 5k6 (5,6 kΩ) beträgt. Achtung: Bei den Pedal-Drawbars einiger Orgeln haben diese Widerstände lediglich 820 Ω! Ich dachte mir, wenn die einzelnen neu eingelöteten Spannungsteiler-Widerstände ein Zehntel des Werts haben, also 560 Ω, sollte eine eventuelle gegenseitige Beeinflussung vernachlässigbar sein.

In den online zur Verfügung stehenden Daten wird für die empfohlenen Drawbar-Sets ein Widerstand von 15 kΩ pro Potentiometer angegeben. Rechnen wir nun mal nach, wie groß die Belastung des 3,3V-Tiefsetzstellers auf dem HX3,5-Board durch die Drawbars ist: Bauen wir eine Konsole mit je zwei Neunergruppen pro Manual plus zwei Pedalriegeln, haben wir 38 Drawbars. Die Parallelschaltung von 38 Potis zu 15 kΩ ergibt einen Gesamtwiderstand von 15 kΩ/38 = 395 Ω. Bei einem reduzierten Setup von 2 x 9 plus 1 x 2 Drawbars sind es 750 Ω. Meine modifizierten Hammond-Drawbars haben einen Widerstandswert von 8 * 560 Ω = 4480 Ω pro Gruppe. Bei fünf Gruppen (2 x 2 x 9 plus 1 x 2) beträgt der Gesamtwiderstand also 896 Ω, bei drei Gruppen (2 x 9 plus 1 x 2) entsprechend 1493 Ω. So weit, so gut, die Strombelastung ist also kleiner als mit den vorgeschlagenen und angebotenen Drawbars.

Doch es könnte einen Haken geben, nämlich den der 820 Ω bei manchen Pedal-Drawbars. Hier sollte der Spannungsteiler aus Widerständen zu je 82 Ω erstellt werden, macht insgesamt 656 Ω. Wird eine solche Pedalgruppe verwendet, sinkt der Gesamtwiderstand bei fünf Gruppen auf 414 Ω, bei drei Gruppen auf 507 Ω. Wir sehen: Selbst hier wird der Tiefsetzsteller weniger belastet als beim maximalen Ausbau mit den in Shop angebotenen Drawbars! Es sollte also kein Problem sein, die modifizierten, d. h. auf lineare Charakteristik umgebauten Hammond-Drawbar-Sets zu verwenden, die aus Orgeln zu gewinnen sind, welche i. d. R. für wenig Geld verhökert werden oder gar umsonst gegen Abholung zu bekommen sind (Concorde, Colonnade, Aurora etc.). Bei den Konsolen ist meist auch noch die Pedalerie samt Kontaktkasten dabei, vielleicht auch eine Bank - und selbstverständlich die Manuale, wenn auch vom Diving-Board-Typ.

Beste Grüße, Uwe
Dateianhänge
20200805_161334_kl.jpg
Eingelötete lineare Widerstandskette (acht Widerstände zu 560 Ω)
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20200805_161247_kl.jpg
Platine ohne das Array
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20200805_161155_kl.jpg
Mit Hilfe einer Saugpumpe entlötet
(102.75 KiB) 1575-mal heruntergeladen
20200805_160904_kl.jpg
Srienzustand mit nicht linearem Widerstands-Array
(107.65 KiB) 1578-mal heruntergeladen
Vix_Noelopan
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Re: HX 3.5 und Hammond-Hardware

Beitrag von Vix_Noelopan »

Nun zu den Manualen:

Die Hammond-Tastaturen haben Einzelkontakte, die gegen durchgehende Busschienen schalten. Ganz vom tiefsten bis zum höchsten C durchgängig sind sie jedoch nicht, denn die drei vorhandenen Kontaktplatinen sammeln 2 x 22 und 1 x 17 Tasten.

Ich sehe nun zwei Möglichkeiten:

1. Ich verbinde die drei Busschienen zu einer einzigen und schalte die 71 Tastenkontakte dagegen. Macht 62 Leitungen pro Manual.

2. Ich teile die Busschienen so auf, dass eine jeweils acht Tasten kontaktiert, und verbinde die Tastenkontakte 1, 9, 17, 25, 33, 41, 49, 57 bzw. 2, 10, 18, 26, 34, 42, 50, 58 usw., sodass ich eine 8 x 8-Matrix erhalte und lediglich 16 Verbindungsleitungen benötige. Wenn ich es richtig sehe, funktionieren die Fatar-Tastaturen nach genau diesem Prinzip.

Dazu nun zwei Fragen: Welche der aufgezeigten Möglichkeiten ist zu bevorzugen, wenn man die Zahl der Leitungen mal völlig außer Acht lässt? Und welche drei Kreuzungspunkte der Matrix bleiben unbelegt, nachdem 8 X 8 = 64, die Tastaturen jedoch nur 61 Kontakte belegen?

Beste Grüße, Uwe
happyfreddy
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Re: HX 3.5 und Hammond-Hardware

Beitrag von happyfreddy »

Verdrahtung der tastenkontakte mit den IN LINE Scan Platinen ist dasselbe wie bei einer B 200

Thread mit Bilder von damals findet sich dort

viewtopic.php?f=3&t=42

die Busschienen werden zu einer durchgehenden verbunden was durch den Einbau der INLINE Scan Platinen
schon erfolgt
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