Leslie simulation

Rund um die "Clonewheels" HX3.1 bis HX3.4 (mk4) und HOAX 2

Moderator: happyfreddy

sosho
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Leslie simulation

Beitrag von sosho »

Hallo
Hab gerade folgendes video angeschaut : https://youtu.be/eJ16QQ-Ew7E
Interressant find ich es um 5.40 herum . Der justierbare Winkel der Mikrophone . Da tut sich IMHO viel mehr , als erwartet
Soweit ich weiss , existiert dieser Parameter so nicht bei der HX3 . Oder sind da Parameter anders benannt ? Liesse sich das ähnlich implementieren ? Anscheinend bin ich einfach diese 180 grad mikrophonierung gewöhnt. Cheers
happyfreddy
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Re: Leslie simulation

Beitrag von happyfreddy »

Leslie Mikrofonierung ist nicht einfach, zugegeben .........
Ein Leslie an sich wirkt im Raum und benötigt diesen auch um den Sound rüberzubringen.
Bleiben wir zunächst mal bei einer MONO Abnahme.
Den Bass würde ich immer nur mit einem Mikro abnehmen.
Beim Horn ist es schon schwieriger. Bei 90 ° hat man fast nur einen Punkt der in etwa auch der
Rotationsgeschwindigkeit entspricht. Sie kann jedoch nur langsamer sein weil ein viertel gleichzeitig
erfaßt wird
Ändert man diese auf 180 ° so verdoppelt man im Grunde die Rotationsgeschwindigkeit.
Wiegesagt gilt das für die MONO Abnahme.
Bei Stereo Abnahme sieht die Sache schon anders aus.
Hier haben wir bei 180° dann eine wandernde Schallquelle so wie man das Leslie im Raum wahrnimmt.
Nur das ist noch nicht vergleichbar mit dem was ein (Mono) Leslie im Raum wiedergibt.
Der Sound als solcher ist auch von den Gegebenheiten des Raumes abhängig.
Die Schallwellen werden reflektiert und es entstehen Minima und Maxima.
Authentische Verhältnisse auch bei Stereoabnehme wird man so jedoch nie erzielen weil die
Stereoabstrahlung sich gänzlich anders verhält wie ein echtes Leslie.
Die beiden feststehenden Boxen können nicht das wiedergeben was ein echtes Leslie unter den jeweiligen
Raumbedingungen erreicht, da sie nur in eine Richtung abstrahlen.
Das war schon früher so als man mit Quadrofonie versuchte einen Raum mit seinen akustischen Eigenheiten
abzubilden, Mit optimaler Surroundtechnik vielleicht erreichbar nur dann kann man gleich ein echtes Leslie
verwenden.
sosho
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Re: Leslie simulation

Beitrag von sosho »

Vielen Dank für die ausführlichen Erklärungen ! Habe Einiges gelernt dadurch
Umrsprünglich zielte die Frage darauf ab , ob es möglich ist , mit den hx3 Bordmitteln ähnliche Effekte zu erzielen , wie mit dieser ik multikedia lesliesimulation ( nur parameter mikrophon winkel ) . Oder ob es möglich ist , dies theoretisch zu implementieren . Ich hätte liebend gern ein echtes Rotorkabinett , der Platz ist zu knapp bemessen. Mitnehmen könnte ich es wegen den örtlichen Gegebenheiten eh nicht .
happyfreddy
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Re: Leslie simulation

Beitrag von happyfreddy »

Die eingebaute Lesliesimulation ist schon gut und braucht auch keinen Vergleich zu scheuen.
Machen wir uns nichts vor, beim echten Leslie hört das Auge jedoch auch mit - eben weil man da
was sieht was sich dreht.
Bin mir sicher wenn man da ein Top Attrappenteil mit drehendem Horn aufstellen würde sagt jeder
daß es ein Leslie ist obwohl da eine Simulation läuft.
Es muß aber nicht unbedingt ein 122er , 770er oder 251er Leslie sein. Es gibt auch gute Alternativen
wenn es denn unbedingt ein echtes Leslie sein soll.
Das Hohner ORT oder ein Motion Sound Leslie sind relativ kleine Teile mit guten Ergebnissen.
Das Motion Sound Leslie ist zwar zweikanalig aber hier dreht sich nur das relativ kleine Horn.
Der Bassrotor ist ein feststehender Speaker der amplitudenmoduliert wird um so eine drehende
Basstrommel zu immitieren.
Ausschlaggebend beim Leslie ist in erster Linie das Horn was sehr schnell die nötige Drehzahl erreicht.
Eine Basstrommel kommt dagegen erst langsam auf Touren bedingt durch die größere Masse die bewegt
werden muß.
m_g
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Re: Leslie simulation

Beitrag von m_g »

Am HX3 kann man mit "throb" (Abstand)
und "spread" (Spreizung) direkt
eingreifen....
Balou
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Re: Leslie simulation

Beitrag von Balou »

Hallo zusammen,

Carsten liefert doch inzwischen die neuen Boards für Böhm/Keyswerk in den Sempra-Orgeln. Er hat das letztes Jahr in Herdecke vorgeführt. Im eigenen Shop gibt es zudem ein neues kleines GM-Modul, basierend auf einem Chip der Firma Dream aus Frankreich. Die haben auch einen DSP-Chip mit kompletten Entwicklungssystem im Programm. Wäre es da nicht denkbar eine Fusion von FPGA und DSP auf dem neuen MK5-Board zu haben und damit eine Leslie-Simulation der Liga Ventilator u.a.? Leider hört man seit einiger nichts mehr über ein neues HX3-Board.


VG

Balou
sosho
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Re: Leslie simulation

Beitrag von sosho »

happyfreddy hat geschrieben:Die eingebaute Lesliesimulation ist schon gut und braucht auch keinen Vergleich zu scheuen.
Machen wir uns nichts vor, beim echten Leslie hört das Auge jedoch auch mit - eben weil man da
was sieht was sich dreht.
Bin mir sicher wenn man da ein Top Attrappenteil mit drehendem Horn aufstellen würde sagt jeder
daß es ein Leslie ist obwohl da eine Simulation läuft.
Es muß aber nicht unbedingt ein 122er , 770er oder 251er Leslie sein. Es gibt auch gute Alternativen
wenn es denn unbedingt ein echtes Leslie sein soll.
Das Hohner ORT oder ein Motion Sound Leslie sind relativ kleine Teile mit guten Ergebnissen.
Das Motion Sound Leslie ist zwar zweikanalig aber hier dreht sich nur das relativ kleine Horn.
Der Bassrotor ist ein feststehender Speaker der amplitudenmoduliert wird um so eine drehende
Basstrommel zu immitieren.
Ausschlaggebend beim Leslie ist in erster Linie das Horn was sehr schnell die nötige Drehzahl erreicht.
Eine Basstrommel kommt dagegen erst langsam auf Touren bedingt durch die größere Masse die bewegt
werden muß.
Oh , so ein motionsound hab ich noch . Werde das mal rauskramen und vergleichen. Ansonsten ist mir das echt total wurscht , was das Auge hört. Ich kram das mal raus , peace
sosho
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Re: Leslie simulation

Beitrag von sosho »

Mit ein wenig Schrauben wird es besser , zumindest zu Hause über Stereo Abhöre .
Mal ne ganz doofe Frage:
Wenn man live nur einen Mono Monitor hat , legt man dann vom AUX/ Monitor send am besten beide Kanäle auf den Mono Monitor , oder nur eine ?
Ich hab da manchmal rumprobiert live , aber die Kommunikation ist häufig schwierig , wenn der Monitor vom FOH geregelt wird . Besonders auffällig wird es z.B. bei einem nord electro 1 rhodes mit "tremolo " ( stereo panning ).Die leslie simulation von der ollen Kiste ist zwar weit weniger authentisch als die vom HX3 , funktioniert aber meist auch in Mono ganz gut. Alles andere an der alten nordorgel ist zum Haareausrupfen , wenn man ein paar mal die HX3 gespielt hat
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