B3000

Rund um die großen Hammonds B3/A100, H100, E100, X77 und X66

Moderator: happyfreddy

audiotom
Beiträge: 35
Registriert: 12. Feb 2014, 13:58
Kontaktdaten:

B3000

Beitrag von audiotom »

Hallo zusammen,

was darf eine B3000 in gutem Zustand heutzutage kosten. Weiß jemand wie die realistisch gehandelt werden?
Und was darf ein gebrauchtes 122er Leslie (guter Zustand) kosten. Die werden zum Teil zu Phantasiepreisen angeboten, aber zu den Preisen auch nicht wirklich verkauft.
Vielen Dank schon mal im Voraus.

LG
Thomas

PS: Carsten und Friedemann ihr macht hier ne tolle Arbeit.
happyfreddy
Beiträge: 2340
Registriert: 19. Jul 2012, 09:32
Kontaktdaten:

Re: B3000

Beitrag von happyfreddy »

hi
Also B 3000 als Basis für ein Umbauprojekt HX3 sollte so wenig wie möglich kosten.
Die Elektronik darf ruhig defekt sein sie fliegt eh dabei raus und zwar KOMPLETT , Kabel mit Steckern können jedoch weiterverwendet werden.
Was intakt sein sollte sind die Tastaturen , Preset Tasten und übrige Schalter.

Häufigste Fehlerquelle einer B 3000 sind die in einem Bein nach unten laufenden Kabel. Durchgescheuert oder gar gerissen oder gravierende Fehler in der Elektronik.

Für eine originale Instandsetzung sollte natürlich alles OK sein , Preis ist immer Verhandlungsaache

Ein Leslie 122 wird immer teuer sein - beißt keine Maus den Faden ab , es ist KULT und steht ganz oben auf der Liste der Begehrlichkeiten.
Mit einem 770er oder 145 ist jedoch auch guter Sound realisierbar. Den Transistor Amp des 770er kann man notfalls duch Röhre ersetzen oder mit der
MIG LR II Stufe etwas röhrenähnlicher im Sound machen.
Diese Stufe ist auf Nachfrage bei mir erhältlich - wie lange noch hängt vom Nachschub an den speziellen Batterie Röhren ab. Derzeit im grünen Bereich.
audiotom
Beiträge: 35
Registriert: 12. Feb 2014, 13:58
Kontaktdaten:

Re: B3000

Beitrag von audiotom »

Herzlichen Dank Freddy.

Kann man zum Transport die Beine abnehmen? Ich würde gerne das Unterteil bei mir stehen lassen und nur das Oberteil mit zum Gig nehmen. Kabel würde ich oben herausführen.

LG
Thomas
happyfreddy
Beiträge: 2340
Registriert: 19. Jul 2012, 09:32
Kontaktdaten:

Re: B3000

Beitrag von happyfreddy »

Hi
Die B 3000 ist nicht zerlegbar und an den Beinen würde ich nicht rumschrauben, die innenliegenden Kabel sind dermaßen eng da ist ein Defekt vorprogrammiert. Also brav 4 Mann vier Ecken ..........
audiotom
Beiträge: 35
Registriert: 12. Feb 2014, 13:58
Kontaktdaten:

Re: B3000

Beitrag von audiotom »

Wie schon beschrieben, soll da ein HX3 rein und die Kabel würden nicht durch die Beine laufen. ;)

Thomas
happyfreddy
Beiträge: 2340
Registriert: 19. Jul 2012, 09:32
Kontaktdaten:

Re: B3000

Beitrag von happyfreddy »

Da bleibt aber immer noch das Gewicht des Oberteils ( ohne Beine )
Das was in einer B 3000 wiegt sind die Manuale weil auf Alu Profil gefertigt sowie die verwendeten Hölzer des Gehäuses.
Bleibt somit dann auch bei 2 Mann zum Transport..........
Gerrit
Beiträge: 31
Registriert: 18. Jul 2012, 16:01
Kontaktdaten:

Re: B3000

Beitrag von Gerrit »

Moin Thomas!
audiotom hat geschrieben:Herzlichen Dank Freddy.

Kann man zum Transport die Beine abnehmen? Ich würde gerne das Unterteil bei mir stehen lassen und nur das Oberteil mit zum Gig nehmen. Kabel würde ich oben herausführen.
Von Hause aus ist eine B3000 nicht zerlegbar und die Kabel vom Unterbau laufen in den Beinen (rechts (vom Spieltisch aus gesehen) die Netzspannung und links etwa 30 Adern Draht(!) - nicht Litze).

Ich hab hier allerdings grade eine B3000 mit einem 770er Leslie zum Umbau stehen, da ist das ganz anders. Die Beine wurden vom Besitzer sauber vom Oberteil getrennt und somit ist das Oberteil jetzt abnehmbar. Zu diesem Umbau gab es auch noch ein paar andere Vorgaben:

-> Oberteil sollte alleine ebenfalls spielbar sein (dann mit Lesliesim.)
-> Pedal sollte angeschlossen werden können (Originalunterteil) und auch spielbar sein.
-> Schweller entweder vom Unterteil oder frei aufstellbar
-> Kopfhörerausgang
-> und noch so das eine oder andere.

Die Aufgabe wird dadurch natürlich nicht kleiner. Die Orgel wurde komplett entkernt (wie im Schlußverkauf: "Alles muß raus!") Die Elektronik des Oberteils inkl. Netzteil kam mit Ausnahme der Schnittstelle zum Unterteil (dazu gleich mehr) auf eine Platte die in der Orgel verschraubt wurde. Anschließend wurde die Orgel komplett sauber neu verdrahtet - und zwar mit LITZE!. Alle Elemente (Zugriegel, Schalter) sind auf Lötverbindungen ausgelegt - da gehört kein Flachbandkabel rein. Auch die Leitungen von den Tasten wurden entsorgt (immer bedenken: die haben jetzt auch schon 40 Jahre auf dem Buckel). Stattdessen wurde ein sauberer Kabelbaum ausgebunden und an die Tastaturen direkt angeschlossen. Die Schalter wurden auch neu verkabelt.

Spaßig war die Verbindung zum Unterteil. Auch da hat sich mal wieder gezeigt, daß es eigentlich nie wirklich zielführend ist, den einfachen Weg zu gehen (ich gestehe: Ich wollte erst wieder 30 Adern nach oben ziehen). Das ist jedoch bei dem Platz in den Beinen ausgesprochen problematisch wenn es sich nicht um feste Verbindungen handelt sondern wie in diesem Falle um lösbare. Weiterhin gibt es auch kaum geeignete Stecksysteme für die Verbindungen (zu groß und/oder zu teuer). Daher hab ich mal etwas Gehirnschmalz investiert und hab es jetzt geschafft, Ober- und Unterteil mit insgesamt 10 Adern, die in zwei 5poligen XLR-Steckern liegen, zu verbinden (sowohl NF- als auch Steuerung und Pedalabfrage).

Noch kurz zu den Merkmalen der Orgel:

-> Das Oberteil kann alleine ohne Unterteil gespielt werden (entsprechende Anschlüsse (Schweller, Fußschalter etc.) oben sind vorgesehen)
-> Die Elektronik erkennt alleine, ob das Unterteil angeschlossen ist oder nicht.
-> Ist das Unterteil angeschlossen wird automatisch das Leslie angesteuert, alle entsprechenden Register beziehen sich auf das mechanische Leslie.
-> Ist das Unterteil nicht angeschlossen werden automatisch die Anschlüsse im Oberteil angesteuert und statt des mechanischen Leslies die Lesliesimulation verwendet,
-> Bei Nutzung eines Kopfhörers (auch bei angeschlossenem Unterteil) werden alle Ausgänge stillgelegt und wiederum die Lesliesim. verwendet.


Also: Es geht natürlich. Es ist aber nicht ganz trivial.

Und wenn jetzt in den nächsten Tagen noch zwei Bugs beseitigt sind kann die Orgel an Ihren Besitzer gehen.

Viele Grüße

Gerrit
audiotom
Beiträge: 35
Registriert: 12. Feb 2014, 13:58
Kontaktdaten:

Re: B3000

Beitrag von audiotom »

Hallo Gerrit,

erstmal vielen Dank für deine ausführlichen Beschreibungen. So in der Richtung hatte ich mir meinen Umbau auch in etwa vorgestellt. Aber oft kommt es dann doch anders: in meinem Fall bin ich gestern zu der Besichtigung der B3000 gefahren und habe sie an einem 722 Leslie gehört. Viel Brummen und viel Nebengeräusche, die mich aber erstmal nicht interessiert haben. Dann die Funktionen getestet, sämtliche Drawbars hatten Kontaktschwächen, die Schalter hätten auch einer Überholung bedurft. Dann die Preset Tasten, von denen auch einige sich nicht umschalten ließen. Vermutlich alles Sachen die man hätte wieder gangbar machen können, aber auf Grund des etwas komplizierten Umbaus hab ich es dann gelassen. Dann sind wir schon wieder auf dem Weg nach draußen und es lacht mich eine "ladenfrische" XK-3 mit dazu gehörigem Untermanual an. Bis auf's fehlende Pedal und den Unterbau genau das was ich suche. Handelseinig geworden und eingepackt. Da kann ich meinen HX3 Expander direkt anschließen und loslegen. Das Pedal rüste ich bei Zeiten mal nach und den Unterbau gebe ich bei einem befreundeten Tischler in Auftrag. Außerdem kann man die Orgel zur Not auch mal ohne 2. Manual und selbst auch ohne HX3 mit nehmen. Für 'ne Probe sollte das auch reichen. ;) Also das Leben meint es gut mit mir. ;)

LG
Thomas

PS: Sollte jemand hier im Forum Interesse an der B3000 haben kann er sich gerne bei mir melden. Sie war nie auf Tour und steht seit einigen Jahren in einem klimatisiertem Musikzimmer.
Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 9 Gäste