hx3_tapering.exe aus FW v3.91 mit v4.25 nutzbar?

Rund um die "Clonewheels" HX3.1 bis HX3.4 (mk4) und HOAX 2

Moderator: happyfreddy

gbe
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hx3_tapering.exe aus FW v3.91 mit v4.25 nutzbar?

Beitrag von gbe »

Hallo Forum,

beim Lesen im Hammond Wiki war ich vor ein paar Tagen auf die Tapering Infos gestoßen (http://www.dairiki.org/HammondWiki/ManualTapering), die ja auch die Tapering-Tabelle von KP referenzieren. Dort steht auch, daß die frühen Instrumente aus der A-Serie gar kein Tapering gehabt hätten. Also habe ich mir gedacht, könnte man ja mal ausprobieren, wie das klingt: Mit Physical Modeling ist das ja kein Problem.

Das Programm hx3_tapering.exe war ja in den alten FWs meist im Remote Paket enthalten. Die letzte Version war v3.91, danach war es nicht mehr dabei. Am TG im FPGA ist seither aber etwas geändert worden, so daß nicht auszuschließen ist, daß sich auch das Format geändert haben könnte. Also habe ich die tapering-Dateien in den HX3 FW-Paketen verglichen: der binäre Content weist tatsächlich jeweils signifikante Änderungen auf. Somit hat sich entweder was am Format geändert oder der TG und/ oder das Tapering wurde angepaßt. Weiß dazu jemand was? Kann ich (just for fun) das hx3_tapering.exe aus v3.91 noch nutzen?

Da ich gerade dabei war, habe ich auch mal die tapering-Dateien in der UHL FW v4.25 mit denen in der Standard HX3 FW 4.25 verglichen: Die sind alle vier jeweils binär identisch. Eigentlich dachte ich, daß UHL eine eigene TG-Kurve und ggf. angepaßtes Tapering nutzt.

VG, Guido
happyfreddy
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Re: hx3_tapering.exe aus FW v3.91 mit v4.25 nutzbar?

Beitrag von happyfreddy »

hi
Also ob es nun von frühen Orgeln der A oder C Serie ein Tapering gab oder nicht ist im
Grunde völlig wurscht.
Ein Spieltisch einer A 100 gleicht dem einer B 3 oder C 3 .... austauschbar incl des
Tonewheel Generators.
So ist zB die gechoppte B 3 von Barbara Dennerlein eine C 3 an ihre Bedürfnisse angepaßt.
Verwendet wird bei allen Modellen der AO 28 Preamp incl der dazu gehörenden Linebox
für den Scanner.

Das Tapering zwischen den Versionen V 3.9 und V 4.25 ist geändert worden im Zuge der
verschiedenen wählbaren " Ages " sowie " WAX / Redcaps " . Somit sollten keine Experimente
damit gemacht werden will man nicht alles neu aufspielen müssen .

Nach meinen Infos verwendet UHL ein aufgenommenes Tapering seiner eigenen A 100 um hier
"NULL Unterschied" im Vergleich demonstrieren zu können. Basis seines jeweiligen Software
Releases ist jedoch immer ein Release seitens Keyboardpartner, was er seinen Bedürfnissen
anpaßt.
Leider hüllt er sich da in Schweigen - was jedoch sein gutes Recht ist aus Gewährleistungsgründen

Wen jetzt jedoch - wie herausgefunden - die Dateien binär identisch sind, sind die übrigen
Feintuning Dinge auch auslesbar und somit nachvollziehbar mit jedem HX 3 mk4 .

Da sollte man sich jedoch keinen Kopf machen. Schön und gut ist es doch daß man hier sich
den HX 3 so zurechtbiegen kann wie man es selbst als optimal erachtet.
Genau für diesen Zweck sind REMOTE und Tune Möglichkeiten geschaffen worden.

Die DEFAULT PARAMETER sind sogesehen auch nichts weiter wie ein Vorschlag seitens
Keyboardpartner.

Wenn hier Parameter geändert werden sollte man immer im Hinterkopf behalten dies mit
Bedacht zu tun und nicht wild drauflos alles mögliche auf einmal ändern.
Im Worst Case kann man damit den HX 3 so verbiegen daß nichts mehr geht.
Deswegen steht dieser Passus auch in roten Lettern im Wiki
bzw REMOTE
gbe
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Re: hx3_tapering.exe aus FW v3.91 mit v4.25 nutzbar?

Beitrag von gbe »

Danke für die prompte Antwort und Bestätigung meiner Vermutung, daß man mit dem tapering-Programm aus einer alten FW nur Schaden anrichten kann!

Was die Parametrisierung angeht sehe ich das auch so: die Gestaltungsmöglichkeiten sind enorm. UHL ändert im Wesentlichen das Vibrato und die Percussion. Das Ergebnis ist eine "andere" Orgel.

Was die Behauptung aus dem Hammond Wiki zum fehlenden Tapering angeht, verstehe ich A-Serie nicht als die A-1xx Modelle, sondern die Modelle A (bzw. AB) aus dem Zeitraum 1935 - 1938. Vermutlich haben die Hammond-Techniker recht schnell gemerkt, daß klanglich über das Tapering noch Optimierungspotential gehoben werden kann. Insofern habe ich schon die Vermutung, daß das einen etwas anderen Klang geben würde, sicher aber keinen besseren (Zitat aus dem Hammond Wiki: "Remark by Carsten: I think tapering was not only made for "click reduction" and smooth sound, but also took care of differences in generator impedance (inner resistance)."). Egal, "Versuch macht klug" geht halt gerade nicht. Ich weiß nicht, warum hx3_tapering.exe nicht mehr in die FW gepackt wird. Wenn es irgendwann mal wieder dabei sein sollte, dann würde ich es schon mal ausprobieren, um alternative TG-Kurven abzubilden. Meßdaten dazu sind ja im Netz verfügbar.

VG, Guido
Gast
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Re: hx3_tapering.exe aus FW v3.91 mit v4.25 nutzbar?

Beitrag von Gast »

In der aktuellen Uhl 4.25 klingen in der Tat (aus mir unerfindlichen Gründen) alle 4 Taperings gleich (sagen zumindest meine Ohren, die mich wohl nicht getäuscht hatten).

Ich habe deshalb 3 der 4 Uhl taperings durch die Keyboardparter 4.25 taperings ersetzt um mehr Variation zu haben.
Das geht relativ problemslos, indem man die Files im entsprechenden Uhl-Dateiordner vorm aufspielen austauscht.
Ohne Gewähr, aber hat bei mir problemlos geklappt. Aus den 3.91 files geht das natürlich NICHT da der TG umprogrammiert wurde!!!
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Re: hx3_tapering.exe aus FW v3.91 mit v4.25 nutzbar?

Beitrag von happyfreddy »

hi
Natürlich hat Laurens Hammond da viel experimentiert.
Also ich hatte einmal ein Modell K in den Fingern aus dem Jahre 1938 !
Schwellermimik wie in BV jedoch mit nur zwei Röhren. In der Orgel nur der kleine Heiztrafo.
Anodenspannung kam vom angeschlossenen Kabinett.
Leider keine Ahnung wer die Orgel heute hat. Wäre zumindest mal für Klangstudien interessant.
Ich denke aber wir sind schon zu verwöhnt von Klängen wie B 3 oder A 100 die sich in den Ohren als
" Standard " eingeprägt haben.
HAmmond hat nicht nur am Resistance Wire was geändert sondern auch an der Induktivität der
Pickupspulen.
Ich vermute sogar am Magneten im Pickup selbst was dann zu anderen Windungszahlen führte.
Die generelle Frage die wohl alle bewegt dürfte die sein ob sich an den Kenndaten der Pickupmagneten
im Laufe der Zeit etwas geändert hat ohne daß man es bemerkt ? ! ? :roll:
Bezüglich Abnahme eines Tapering gibt es hier verschiedene Ansichten wo es abgenommen wird.
Man muß unterscheiden ob direkt am Strip oder an den Ausgängen der Zugriegel = Matching Transformer.
Die Meßreihen von Carsten beziehen sich alle auf den Strip
gbe
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Re: hx3_tapering.exe aus FW v3.91 mit v4.25 nutzbar?

Beitrag von gbe »

@happyfreddy: Danke, wie immer sehr informativ!

@Gast: Die vier tapering-Dateien im UHL Flash-Paket sind unterschiedlich, aber identisch zu den KP Dateien. Habe ich gerade nochmal hier (https://github.com/keyboardpartner/HX3/ ... _mk3_4.zip) und hier (https://uhl-instruments.jimdo.com/app/d ... 1502362098) runter geladen und dann jeweils per fciv von MS die MD5-Summe gebildet (s.u.). Außerdem sind die tapering-Dateien in der INI-Datei korrekt referenziert. Da muß bei Dir beim Flashen etwas schief gelaufen sein...
FW_4.25_tapering_Vergleich.jpg
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