CX3 wird HX3 - Bilder einer Verjüngungskur

Rund um die "Clonewheels" HX3.1 bis HX3.4 (mk4) und HOAX 2

Moderator: happyfreddy

.Jens
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CX3 wird HX3 - Bilder einer Verjüngungskur

Beitrag von .Jens »

Auf Wunsch von happyfreddy habe ich hier mal meinen Baubericht aus dem Musiker-Board (leicht gekürzt) "gespiegelt" - das Publikum ist ja nicht ganz deckungsgleich...

Der Originalbericht findet sich hier: http://www.musiker-board.de/threads/588577/
- dort sind auch die Bilder etwas größer.

...was lange währt, wird endlich gut: meine "alte Dame" namens Korg CX3 (die von gaaanz früher, Baujahr 1979) bekommt ein neues Innenleben.

Nachdem ich das Projekt immer wieder verschoben habe, lag nun vor etwa 6 Wochen das Paket mit der neuen Elektronik von Carsten in der Post, und es konnte losgehen - so sehen 35 Jahre Technikgeschichte auf engstem Raum aus:
CX3-01.jpg
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Hintergrund der ganzen Geschichte: Die alte CX3 hat schon etliche Bühnen gesehen und macht dafür eigentlich noch einen ganz guten Eindruck. Trotzdem fingen jetzt über kurz oder lang die ersten Macken an (http://www.musiker-board.de/threads/alt ... st.473131/), und nachdem die SM304/305 inzwischen mit Gold aufgewogen werden, wenn man sie noch bekommt, war der Gedanke schon länger gereift, dort ein neues Innenleben einzubauen: die HX3.

Zwar habe ich inzwischen den Sound der alten Orgel mit Röhrenpreamp und Ventilator auch so schon recht nah an einen "amtlichen" Hammondclone angenähert (und habe ja im Kronos eigentlich auch eine ganz nette Kopie) - aber der Oktavteilersound ist dann doch etwas eigen. Ein Wechsel zu einer anderen Alternative kam allerdings irgendwie nie in Frage: erstens ist mir dieses von meinen ersten Coverband-Gagen vor 20 Jahren angeschaffte Instrument mit seiner Patina ans Herz gewachsen, zweitens wollte ich immer schonmal eine richtig gute, kompakte Orgel mit "allem drin" ohne zusätzliches Geraffel als kleines Besteck haben, und drittens sind natürlich echte Zugriegel durch nichts zu ersetzen - außer durch noch mehr Zugriegel ;)

Also, ans Werk - erstmal schauen, wie es drinnen aussieht (später mehr im Detail):
CX3-03.JPG
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CX3-02.jpg
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.Jens
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Re: CX3 wird HX3 - Bilder einer Verjüngungskur

Beitrag von .Jens »

Ich hatte im Vorfeld unterschiedliche Aussagen gelesen zum Thema "CX3-Umbau mit HX3": die eine war sinngemäß "Platz ist genug vorhanden", die andere war "da sind Holzarbeiten nötig, das ist aufwändig". Wie ich jetzt weiß, stimmt beides ;)

Die Sache ist die: unter dem Bedienpanel ist in der Tat viel Platz, wenn man alle "Altlasten" entsorgt hat (vor allem die Netzteilplatine mit dem großen Kühlkörper - im ersten Bild noch zu sehen):
CX3-10.JPG
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Wenn man allerdings (wie ich) Wert darauf legt, an dem alten Gehäuse möglichst nicht mehr zu verändern als nötig, dann wird es in der Tat knifflig. Hätte ich mich dafür entschieden, den ursprünglichen Gehäuseausschnitt auf der Rückseite, wo das alte Panel saß, zu vergrößern, hätte ich mich wesentlich leichter getan. Aber selbst wenn man da sehr sauber arbeitet - 35 Jahre alte Sägekanten, die ein paar mal überlackiert worden sind, wird man nur sehr schwer optisch an frische Sägekanten angleichen können (oder umgekehrt), und da die Patina und Gesamtoptik mir doch recht wichtig ist, habe ich mit dem spitzen Bleistift nachgerechnet und gesehen: passt gerade so.
Dazu muss die HX3-Platine halb unter der Tastatur verschwinden, und da sind es ein Pfostenstecker und der FTDI-Anschluss, die nur dann gerade so drunter passen, wenn man das wirklich präzise macht (und den FTDI-Anschluss muss man dann immer noch umlöten auf Winkelstecker oder vorsichtig etwas nach hinten biegen ;) )
Die andere Alternative wäre gewesen, die Anschlüsse mit Kabeln zu verlängern und auf das alte Panel aufzulegen - aber weniger Arbeit ist das am Ende auch nicht.

Also: mit der Bohrschablone nochmal maßnehmen, Alublech zurechtsägen und ein paar schöne, saubere Löcher rein:
CX3-07.JPG
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CX3-08.jpg
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.Jens
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Re: CX3 wird HX3 - Bilder einer Verjüngungskur

Beitrag von .Jens »

Und siehe da, bis auf einen halben Millimeter Nacharbeit bei einer der Klinkenbuchsen passt sogar alles:
CX3-09.JPG
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Die Holzklötzchen hinten dran sind nur ein Provisorium, um die Platine zum Maßnehmen und Ausprobieren mal freihändig hinstellen zu können. Was auf dem Bild (noch) nicht zu sehen ist, ist oberhalb der rechten beiden Klinken ein Ausschnitt für einen Wippschalter, der später zwischen den beiden Audiokonfigurationen umschaltet (internes Stereoleslie vs. trockene Orgel), sowie der Ausschnitt für die USB-Durchführung, die noch kommen soll.

Außen passt es dann gerade so in den alten Ausschnitt: die Anschlüsse dürften tiefer nicht liegen - innen wäre aber schon 1-2mm höher kein Platz mehr:
CX3-11.JPG
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Und jetzt noch ein Griff gaaanz tief in die Trickkiste: Nicht nur, dass es eng wird - nein, einfach verschrauben innen drin geht auch nicht, sonst kriegt man nämlich den Gehäusedeckel nicht mehr über die leicht vorstehenden Anschlüsse gestülpt. Die Original-Blende ist ja an der Bodenplatte mit kleinen Scharnieren verschraubt und wird zum Öffnen des Gehäuses erst von der Rückwand losgeschraubt und dann nach innen weggeklappt. Das funktioniert natürlich so nicht mehr, wenn hinten dran eine ganze Platine hängt und nicht nur ein paar Klinkenbuchsen mit Kabeln dran im Blech stecken.
.Jens
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Re: CX3 wird HX3 - Bilder einer Verjüngungskur

Beitrag von .Jens »

Also habe ich mir aus etwas Plexi und Alu einen kleinen Mechanismus gebastelt...
CX3-12.JPG
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...mit der die Platine hinten so fixiert wird, dass sie ca. 1cm vor- und zurückgeschoben werden kann.
CX3-14.JPG
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Beim Zusammenbau wird dann einfach die Platine reingeschoben, der Holzdeckel draufgesetzt und dann wieder nach vorne gezogen - und schließlich die Frontplatte mit der Rückwand verschraubt. So ähnlich also wie im Original, nur eben zum Schieben und nicht zum Klappen:
CX3-13.JPG
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Fortsetzung folgt...
happyfreddy
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Re: CX3 wird HX3 - Bilder einer Verjüngungskur

Beitrag von happyfreddy »

@jens
Schon eine gute Idee, nur wenn alles nicht so richtig flutscht hat das HX 3 mainboard ein Problem der mechanischen Festigkeit.
Ich hätte das gesamte Montageblech als L Blech ausgebildet eine Seite davon die Rückfront und die Stelle mit Deiner Hilfskonstruktion mit Abstandsröllchen auf dem anderen Schenkel des L Bleches befestigt.
Befestigungsmöglichkeiten des "UNterteil-Schenkel" hätte man mit aufgeschraubten 5mm Alu Leisten und eingeschnittenem Gewinde lösen können.
Bei dieser Art hat das HX 3 Board immer genügend Stabilität und sitzt vor allem FEST auf seiner Unterlage. Seitlich kann man das Ganze dann in Führungsschienen gleiten lassen. Auch die ZUleitungskabel kann man so auf dem L Winkel befestigen wodurch die Steckkontakte entlastet werden.
.Jens
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Re: CX3 wird HX3 - Bilder einer Verjüngungskur

Beitrag von .Jens »

Danke für den Tipp - vielleicht ist das bis jetzt aber noch ein wenig missverständlich: Diese "Schiebekonstruktion" muss am Ende so gut wie gar nichts halten. Die Frontplatte der HX3 ist im fertig montierten Zustand in an der Rückwand der Orgel verschraubt. Das war auch der Ausgangspunkt meiner Überlegung. Nur würde dann die Rückseite der Platine ohne weitere Maßnahmen in der Luft hängen - und dabei würde ich mir (zumal beim Transport) Sorgen um die Stabilität machen. Wenn am Ende alles montiert ist, stützt diese Konstruktion lediglich die Rückseite der Platine gegen Bewegungen nach oben oder unten ab - und belastet die Platine IMHO weniger, als wenn ich die Platine an der Rückseite separat (von außen) an der Bodenplatte verschrauben würde, wenn da nicht alles auf 1/10mm stimmt.

Bewegt wird da auch nur in den (hoffentlich seltenen) Fällen etwas, wenn die ganze Orgel demontiert werden muss - und dann auch nur um die paar mm, die die Verschraubungen der Klinkenbuchsen hinten hervorstehen. Die Gängigkeit der Führung kann man dabei vorher noch am offenen Orgelgehäuse prüfen, dann ca. 5mm reinschieben, Gehäuse von oben aufsetzen, und die Frontplatte zurückziehen. Das geht locker mit zwei Fingerspitzen, wenn man an den Klinkenbuchsen-Muttern anfasst. Und zum Schluss die Alu-Fromtplatte mit der Orgelrückwand verschrauben. Bei dieser Bewegung treten keine Biegekräfte auf, sondern lediglich ein paar Gramm Zug/Druck in der Platinenebene.
Montage-Prinzip.jpg
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Grundsätzlich wäre deine Lösung wahrscheinlich am Ende noch besser - stimmt. Aber so funktioniert das schon recht gut. Solange die HX3-Platine nicht instabiler ist als andere Platinen vergleichbarer Größe, mache ich mir da wenig Sorgen ;)

Gib mir vielleicht noch die Gelegenheit, den Bericht ganz hier reinzukopieren, bevor wir weiter über Details diskutieren - das habe ich gestern nicht mehr ganz geschafft, weil immer nur 3 Bilder pro Beitrag erlaubt sind. Dann bleibt die "Fotostory" einigermaßen zusammen...

Jens
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Re: CX3 wird HX3 - Bilder einer Verjüngungskur

Beitrag von .Jens »

Fortsetzung der Fotostory:

...hier nochmal ein Bild das klarmacht, warum ich da soviel Aufwand getrieben habe: Es passt halt gerade so haarscharf am Tastaturrahmen vorbei (hier schon mit einer provisorischen Frontplattenbeschriftung aus Papier, um zu sehen, ob die Beschriftung passt):
CX3-16.JPG
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An der Verkabelung der Tastatur gibt es nicht viel spannendes: Die CX3 hat Einzelkontakte mit einer Sammelschiene und keine Anschlagdynamik. Daher beschränkt sich der Spaß hier auf eine reine Fleißarbeit, nämlich den alten Kabelbaum (immerhin schön bunt)...
CX3-17.JPG
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...durch die benötigten Flachbandkabel zu ersetzen und sauber zu befestigen. Dummerweise musste ich gerade das erste Flachbandkabel, was auf dem Bild zu sehen ist, später noch einmal etwas anders verlegen - davon habe ich natürlich kein Foto :( Genau dieses Kabel sitzt nämlich da, wo die Platine drunter hergeht, und da kommt es wie gesagt auf mm an... Aber das Prinzip ist klar, denke ich:
CX3-18.JPG
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.Jens
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Re: CX3 wird HX3 - Bilder einer Verjüngungskur

Beitrag von .Jens »

Davon dann halt noch drei weitere Kabel - wovon am letzten (im Diskant) dann noch 3 Masseleitungen für die Sammelschiene abgehen - eine reicht allerdings.
Die in meinem Fall nötige Scanplatine (Organscan 61) sitzt platzsparend mittig hinter der Tastatur - da ist Platz genug und man muss die größte Länge nicht mit allen vier 16er Flachbändern überbrücken, sondern nur mit einem 10er von der Scanplatine zum Mainboard:
CX3-19.JPG
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Weiter im Text: Das erste der Bedienelemente ist dran. Das grundlegende Konzept war bei mir, die Bedienelemente der CX3 und weiterzubenutzen (v.a. die Zugriegel) - und die Optik der CX3 weitestgehend zu erhalten. Nicht ganz einfach, denn die CX3 hat neben den Zugriegeln noch 8 LED-Taster in dem typischen Korg-70er/80er-Stil, wie sie auch andere Hersteller zu der Zeit verwendet haben - z.B. TR-808. Und es gibt noch 6 "kleine" Potis für Stimmung, Overdrive, Percussion-Volume, Tone etc. sowie zwei "große" Potis für Mastervolume (zugleich der Hauptschalter) und Keyclick. Das heißt, Potis sind zuviele da - zumindest für eine einmanualige Orgel - und Taster zuwenig. Die HX3 nimmt zwar viele Zugriegel entgegen, aber darüber hinaus nur 3 Potis für Leslie-Drive, Tone und Swell (nur wenn kein Fußschweller angeschlossen ist). Man könnte zwar die restlichen Potis z.B. für Basspedal-Zugriegel o.ä. missbrauchen, aber das war nicht in meinem Sinne - dann lieber ein paar Potis raus und dafür Taster rein. Und: die beiden Potis mit den großen Knöpfen werden zu Leslie-Drive-Poti und dem (bei der Original-CX3 nicht vorhandenen) Vibrato-Drehschalter. Wer etwas auf sich hält, will natürlich möglichst nah am Original bleiben und einen 6x60°-Endlosdrehschalter haben.

Jetzt sind Endlos-Drehschalter mit 6 Positionen nicht ganz leicht zu finden, und wenn, sind sie sauteuer, weil sie dann auch gleich MIL-Niveau haben. Aber 30-50€ für einen Schalter auszugeben, der hier nichts weiter tun muss als Logiksignale schalten, habe ich nicht eingesehen.
Ich hatte in anderen Foren schon gelesen, dass Leute günstige 12er-Schalter gekauft und umgerüstet haben - u.a. durch Auffüllen der Rastpositionen mit Lötzinn. Und mir war ein paar man bei diesen Empfehlungen ein Schalter von Lorlin, den es bei den üblichen Verdächtigen für 3-4€ gibt, vor die Füße gefallen.

Also habe ich mich drangemacht und den besorgt. Mit etwas Vorsicht ist das Unterteil des Gehäuses schnell abgeklipst und das Innenleben wird sichtbar:
CX3-20.jpg
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Dabei am besten die Achse gut festhalten ;) Denn sobald man die aus dem Oberteil schiebt, um an die Rasten zu kommen, flitzen die beiden Stahlkugeln, die von einer Feder in einer Bohrung nach außen in die Rastnuten gedrückt werden, im hohen Bogen weg, wenn man nicht aufpasst (s.o. - eine Kugel und die Feder hatte ich schnell wieder, weil ich sie habe fallen hören. Die zweite habe ich länger gesucht und schließlich am anderen Ende des Zimmers im Langflor-Teppich entdeckt). Wenn man das einmal weiß, lässt sich das verhindern - und es gibt sogar eine Vorrichtung in Form einer Gehäuseaussparung, mit der man das Ganze auch ohne Spezialwerkzeug wieder zusammenkriegt.

Darunter kommt dann dies zum Vorschein:
CX3-21.jpg
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Im Umfang die 12 Rastnuten und mit dem Pfeil markiert die Nase, die zusammen mit einem Gegenstück an der Achse die Drehung begrenzt.
.Jens
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Re: CX3 wird HX3 - Bilder einer Verjüngungskur

Beitrag von .Jens »

Die beiden Nasen weggedremelt:
CX3-22.jpg
(52.51 KiB) 3534-mal heruntergeladen
...und schon dreht das Ganze ohne Behinderung beliebig oft im Kreis.

Es sind aber noch zuviele Rastungen. Der Trick mit dem Auffüllen per Lötzinn geht hier leider nicht, weil es auf dem Kunststoff nicht haftet - der Tipp bezog sich auf einen anderen Schaltertyp, der - wie früher üblich - aus einigen kleinen Pertinax-Scheiben aufgebaut ist.
Ich habe dann auf der Suche nach einem geeigneten Material ein Zeug entdeckt, in das ich mich spontan verliebt habe: Gorilla-Plastic. Das ist ein Biokunststoff, der in kleinen Perlen geliefert wird (ca. 10€ für 250g), eingefärbt werden kann und sich ab 65° formen lässt wie Wachs und zwar beliebig oft. Erkaltet hat er etwa die Konsistenz von üblichen Thermoplasten. Die Perlen gibt man also einfach in kochendes Wasser, wartet bis die Perlen zusammenpappen und hat dann 2-3 Minuten Zeit für die Formgebung.

Ich habe mir also davon kleine Stückchen genommen, sie in einer der Rastnuten als Negativ-Abdruck abgeformt, zurechtgeschnitten und die kleinen Stückchen dann mit Sekundenkleber in jede zweite Nut eingeklebt.
CX3-23.jpg
(70.08 KiB) 3532-mal heruntergeladen
Das hakt natürlich noch wie der Teufel - aber das Zeug lässt sich mit dem Dremel super bearbeiten, so dass ruck zuck eine glatte Bahn für die Stahlkugeln entsteht, die nur noch 6 Positionen hat (und sogar etwas weniger hart einrastet und somit etwas leichter geht):
CX3-24.jpg
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Das sieht auf dem Foto farblich schlimmer aus als es ist - die Oberflächen sind nach dem Schleifen schön glatt und der Schalter flutscht richtig sahnig ;) Es kann also weitergehen...
.Jens
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Re: CX3 wird HX3 - Bilder einer Verjüngungskur

Beitrag von .Jens »

Bis hierhin war ja alles - bis auf den kleinen Exkurs "wie baue ich mir einen Custom-Drehschalter" relativ straightforward. Das gilt auch für die Zugriegel:
CX3-25.JPG
(101.3 KiB) 3528-mal heruntergeladen
Wie bei der Tastatur auch ist da eigentlich nur die alte Verkabelung durch ein Flachbandkabel zu ersetzen - bzw. hier kann man es sich sogar noch einfacher machen als im Original. Dort gibt es nämlich nur eine Masseschiene, und die Potis sind als Spannungsteiler für die Registerbusse beschaltet - mit je einem Ein- und Ausgang. Für die HX3 können die auf dem Bild unten liegenden Anschlüsse durch eine weitere Sammelschiene für +Vref ersetzt werden, weil die Zugriegel nur analoge Steuerspannungen erzeugen müssen.

Interessanter wird es jetzt beim Recycling der vorhandenen Bedienelemente. Ich hatte ja schon geschrieben, dass ich da einiges so verwenden wollte, wie es im Original ist. Nur kann ich natürlich die alte Beschaltung der Taster etc. so nicht gebrauchen. Also tue ich zum ersten Mal etwas, was mir wirklich in der Seele wehtut:
CX3-26.JPG
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Ich brauche zwar die Tasterreihe (die man leider nur mit viel Aufwand auf Lochraster - oder einer neuen, geätzten Platine - passend zu den Frontplattenausschnitten anordnen kann), aber der Rest nimmt Platz weg, und ich müsste unnötig viele Bauelemente rausnehmen, um sicherzugehen, dass die alte Schaltung nicht stört. Also lieber gleich alles abschneiden, was nicht mehr gebraucht wird. Die etwas unkonventionelle Schnittführung beruht darauf, dass ich das dritte Befestigungsloch in der Mitte behalten wollte, und an den Stellen wo jetzt der Schnitt verläuft, am leichtesten durchkam, nachdem ich mit mit dem Seitenschneider durch die Bauteile eine Schneise geschlagen hatte. Und zwei, drei strategisch sinnvolle Leiterbahnen, die man gut gebrauchen kann (z.B. für Masse und +VDiode) hat man auch noch gleich mit dabei.

Was danach kommt, bedurfte wirklich Konzentration: Die Leiterbahnen (nach Entlöten aller Restbeinchen) verfolgen und sehen, wo man die Litzen des Flachbandkabels und die jeweils noch nötigen LED-Vorwiderstände gut (und richtig) unterbringen kann. Bei einem Layout, was ursprünglich mal eine ganz andere Schaltung getragen hat, nicht immer ganz einfach - zumal man bei schludrigem Arbeiten schnell Verbindungen hat, wo keine sein sollen... ;)

Zwischendurch noch eben die Abdeckvliese um die Schalterkappen (die das Eindringen von Staub verhindern sollen und dementsprechend nach 35 Jahren gut schmoddrig waren) einmal durchgewaschen und zum Trocknen hingelegt:
CX3-27.JPG
(68.59 KiB) 3532-mal heruntergeladen
Und dann den Funktionstest erfolgreich durchgeführt (naja, nicht ganz. Ehrlicherweise hatte ich zwei Massekontakte schlicht vergessen :D ) : Funktioniert. Dort habe ich jetzt also von links nach rechts: Vibrato upper, Split, die 4 Percussion-Taster on, fast, soft und 3rd, sowie Reverb I und II. Wie das Ganze dann eingebaut in der Konsole (zusammen mit einigen anderen Teilen) aussieht: demnächst in diesem Theater ;)
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