von Vix_Noelopan » 5. Aug 2020, 16:10
Hallo und vielen Dank, Christian!
Ich habe mal mit meinen Hammond-Drawbars angefangen, nachdem ich in den letzten Wochen eine Concorde, eine Colonnade und zwei Aurora ausgebeint habe. Zunächst entfernte ich die Serien-Widerstandsarrays aus den senkrechten Platinen mit den Leiterstreifen und lötete an ihrer Stelle jeweils eine aus acht Widerständen bestehende Kette ein. Die Drawbars sind vom Typ »Continuous Contact« oder »Non Ratcheting«. Jeder Drawbar trägt aus diesem Grund zwei Kontakte, einer ist nicht isoliert auf die Feder genietet, der andere isoliert. Beide sind über einen Widerstand verbunden, dessen Wert bei den meisten Drawbars 5k6 (5,6 kΩ) beträgt. Achtung: Bei den Pedal-Drawbars einiger Orgeln haben diese Widerstände lediglich 820 Ω! Ich dachte mir, wenn die einzelnen neu eingelöteten Spannungsteiler-Widerstände ein Zehntel des Werts haben, also 560 Ω, sollte eine eventuelle gegenseitige Beeinflussung vernachlässigbar sein.
In den online zur Verfügung stehenden Daten wird für die empfohlenen Drawbar-Sets ein Widerstand von 15 kΩ pro Potentiometer angegeben. Rechnen wir nun mal nach, wie groß die Belastung des 3,3V-Tiefsetzstellers auf dem HX3,5-Board durch die Drawbars ist: Bauen wir eine Konsole mit je zwei Neunergruppen pro Manual plus zwei Pedalriegeln, haben wir 38 Drawbars. Die Parallelschaltung von 38 Potis zu 15 kΩ ergibt einen Gesamtwiderstand von 15 kΩ/38 = 395 Ω. Bei einem reduzierten Setup von 2 x 9 plus 1 x 2 Drawbars sind es 750 Ω. Meine modifizierten Hammond-Drawbars haben einen Widerstandswert von 8 * 560 Ω = 4480 Ω pro Gruppe. Bei fünf Gruppen (2 x 2 x 9 plus 1 x 2) beträgt der Gesamtwiderstand also 896 Ω, bei drei Gruppen (2 x 9 plus 1 x 2) entsprechend 1493 Ω. So weit, so gut, die Strombelastung ist also kleiner als mit den vorgeschlagenen und angebotenen Drawbars.
Doch es könnte einen Haken geben, nämlich den der 820 Ω bei manchen Pedal-Drawbars. Hier sollte der Spannungsteiler aus Widerständen zu je 82 Ω erstellt werden, macht insgesamt 656 Ω. Wird eine solche Pedalgruppe verwendet, sinkt der Gesamtwiderstand bei fünf Gruppen auf 414 Ω, bei drei Gruppen auf 507 Ω. Wir sehen: Selbst hier wird der Tiefsetzsteller weniger belastet als beim maximalen Ausbau mit den in Shop angebotenen Drawbars! Es sollte also kein Problem sein, die modifizierten, d. h. auf lineare Charakteristik umgebauten Hammond-Drawbar-Sets zu verwenden, die aus Orgeln zu gewinnen sind, welche i. d. R. für wenig Geld verhökert werden oder gar umsonst gegen Abholung zu bekommen sind (Concorde, Colonnade, Aurora etc.). Bei den Konsolen ist meist auch noch die Pedalerie samt Kontaktkasten dabei, vielleicht auch eine Bank - und selbstverständlich die Manuale, wenn auch vom Diving-Board-Typ.
Beste Grüße, Uwe
- Dateianhänge
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- 20200805_161334_kl.jpg
- Eingelötete lineare Widerstandskette (acht Widerstände zu 560 Ω)
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- Platine ohne das Array
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- Mit Hilfe einer Saugpumpe entlötet
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- Srienzustand mit nicht linearem Widerstands-Array
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Hallo und vielen Dank, Christian!
Ich habe mal mit meinen Hammond-Drawbars angefangen, nachdem ich in den letzten Wochen eine Concorde, eine Colonnade und zwei Aurora ausgebeint habe. Zunächst entfernte ich die Serien-Widerstandsarrays aus den senkrechten Platinen mit den Leiterstreifen und lötete an ihrer Stelle jeweils eine aus acht Widerständen bestehende Kette ein. Die Drawbars sind vom Typ »Continuous Contact« oder »Non Ratcheting«. Jeder Drawbar trägt aus diesem Grund zwei Kontakte, einer ist nicht isoliert auf die Feder genietet, der andere isoliert. Beide sind über einen Widerstand verbunden, dessen Wert bei den meisten Drawbars 5k6 (5,6 kΩ) beträgt. Achtung: Bei den Pedal-Drawbars einiger Orgeln haben diese Widerstände lediglich 820 Ω! Ich dachte mir, wenn die einzelnen neu eingelöteten Spannungsteiler-Widerstände ein Zehntel des Werts haben, also 560 Ω, sollte eine eventuelle gegenseitige Beeinflussung vernachlässigbar sein.
In den online zur Verfügung stehenden Daten wird für die empfohlenen Drawbar-Sets ein Widerstand von 15 kΩ pro Potentiometer angegeben. Rechnen wir nun mal nach, wie groß die Belastung des 3,3V-Tiefsetzstellers auf dem HX3,5-Board durch die Drawbars ist: Bauen wir eine Konsole mit je zwei Neunergruppen pro Manual plus zwei Pedalriegeln, haben wir 38 Drawbars. Die Parallelschaltung von 38 Potis zu 15 kΩ ergibt einen Gesamtwiderstand von 15 kΩ/38 = 395 Ω. Bei einem reduzierten Setup von 2 x 9 plus 1 x 2 Drawbars sind es 750 Ω. Meine modifizierten Hammond-Drawbars haben einen Widerstandswert von 8 * 560 Ω = 4480 Ω pro Gruppe. Bei fünf Gruppen (2 x 2 x 9 plus 1 x 2) beträgt der Gesamtwiderstand also 896 Ω, bei drei Gruppen (2 x 9 plus 1 x 2) entsprechend 1493 Ω. So weit, so gut, die Strombelastung ist also kleiner als mit den vorgeschlagenen und angebotenen Drawbars.
Doch es könnte einen Haken geben, nämlich den der 820 Ω bei manchen Pedal-Drawbars. Hier sollte der Spannungsteiler aus Widerständen zu je 82 Ω erstellt werden, macht insgesamt 656 Ω. Wird eine solche Pedalgruppe verwendet, sinkt der Gesamtwiderstand bei fünf Gruppen auf 414 Ω, bei drei Gruppen auf 507 Ω. Wir sehen: Selbst hier wird der Tiefsetzsteller weniger belastet als beim maximalen Ausbau mit den in Shop angebotenen Drawbars! Es sollte also kein Problem sein, die modifizierten, d. h. auf lineare Charakteristik umgebauten Hammond-Drawbar-Sets zu verwenden, die aus Orgeln zu gewinnen sind, welche i. d. R. für wenig Geld verhökert werden oder gar umsonst gegen Abholung zu bekommen sind (Concorde, Colonnade, Aurora etc.). Bei den Konsolen ist meist auch noch die Pedalerie samt Kontaktkasten dabei, vielleicht auch eine Bank - und selbstverständlich die Manuale, wenn auch vom Diving-Board-Typ.
Beste Grüße, Uwe